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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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Landwirtschaft

D

Wo heute Rüben in wenigen Stunden gerodet werden, haben die Frauen in der

Nachkriegszeit mehrere Tage gebraucht, um einen Morgen mit der Hand zu roden.

er Krieg hatte die Landwirtschaft erheblich zum Stillstand gebracht. Knapp waren Dünger und

Zugtiere. Der Handelsdünger wurde zugeteilt. Pferde und Trecker mussten zum Teil an die

Wehrmacht abgeliefert werden. Vor dem Krieg hatten die Betriebe Hinze und Ebeling einen Trecker. Im

Krieg erwarb August Thiemann einen Trecker (Marke OK. Ohrenstein + Koppel). Nach dem Krieg hatte der

Betrieb Ebeling den ersten Trecker, einen Hanomag (40 PS) mit Eisenreifen. Gummireifen gab es nur auf

dem Schwarzmarkt. Auf den meisten Betrieben gab es neben Pferde- auch Ochsengespanne. Die

Viehhaltung war insbesondere wichtig zur Ernährung der ländlichen Bevölkerung. Am Wochenende

kamen die Städter um Lebensmittel einzutauschen. Der Hunger in den Städten war erheblich.

Geschlachtete Schweine wurden amtlich gewogen und auf die Personenzahl angerechnet. Aus diesem

Grunde war „Schwarzschlachten“ zum Überleben notwendig. Kontrolleure waren Willi Ebeling und später

Ludwig Guggemos. Diebstähle nahmen erhebliche Ausmaße an. Die Schweine wurden aus den Ställen

gestohlen, Obst und Gemüse aus den Gärten. Ähren, Kartoffeln und Rüben von den Feldern und auch Holz

aus dem Walde.

Die Not war auch deshalb so groß, weil die Einwohnerzahl durch die Vertriebenen von 330 auf über 800

Einwohner gestiegen war. Alle hatten Hunger, das Überleben hatte Vorrang. Dringend notwendige Geräte

(Ersatzteile, Haushaltswaren) waren nur im Tausch gegen Nahrungsmittel auf dem Schwarzmarkt zu

bekommen.

Milchkannenbank des Hofes Hans-Jürgen Thiemann.

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