Ingeln - Die Chroniken
Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.
Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.
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1943.
Im Januar des neuen Jahres gelang es den eifrigen Bemühungen des Kameradschaftsführers K. Wilke, der
Kriegerkameradschaft Ingeln-Oesselse 22 Freiplätze der Adolf-Hitler-Spende zur Verfügung zu stellen.
Infolgedessen konnten 22 Soldaten Hildesheimer Genesenden-Komp. einen 14-tägigen Urlaub innerhalb
unserer Ortsgr. verbringen. Diese weilten hier in der Zeit vom 25.1. – 8.2.43.
Folgende Quartiere waren zur Verfügung gestellt:
1. Wilke, K. Hs-Nr. 17.
2. Wehner, O. “ 12.
3. Kracke, O. “ 24. In Oesselse waren 12 Soldaten untergebracht.
4. Osterwald, H. “ 1.
5. Thiemann, H. “ 9. Am 7.2.43 vereinigte ein Biernachmittag Soldaten,
6. Blumenthal, G. “ 14. Quartierwirte und die Kameraden der Krieger-
7. Crone, K. “ 16. Kameradschaft bei Gastwirt Grove, Oesselse zu
8. Langenbartels “ 43. einem gemütlichen Beisammensein.
9. Bertram, H. “ 54.
10. Borchers, F. “ 61.
Der Winter 1942/43 war milder als seine Vorgänger. Infolge dessen sind an der Saat keine Auswinterungen
vorgekommen. Frühjahr und Sommer waren wieder kühl, so daß die Ernte erst um den 20. Juli beginnen
konnte, obwohl die Frühjahrsbestellung 4 Wochen früher von statten ging. Das Erntewetter war gut, so
daß in etwa 4 Wochen die Getreideernte beendet war und der Segen der Felder in den Scheunen
geborgen. Die Körnerernte ist gut ausgefallen. Auch die Kartoffeln haben hier wieder gute Erträge
gezeitigt. Nur die Rübenernte steht zurück, da die Rüben sehr unter Befall zu leiden hatten.
In der Zeit vom 25. Mai - 12. Juni 43 führte die NSDAP. eine Spinnstoff- und Schuhsammlung durch, die
innerhalb der Ortsgruppe Ingeln folgendes Ergebnis hatte:
Spinnstoffe: 375 kg
Schuhe: 60 Paar.
Durch die NSV. waren der Frauenschaft Ingeln 100 Büchsen für Gemüse zur Verfügung gestellt, die an die
Frauenschaftsschwestern verteilt und gefüllt wurden.
Am 8.8. führten dieselben eine Löffelsammlung für Bombengeschädigte durch. Diese Sammlung war vom
Gauleiter angeordnet. Die Löffel sollten der Kreisleitung für oben genannten Zweck zur Verfügung gestellt
werden. Diese Sammlung ergab in unserm Dorf
95 Stück Eßlöffel,
27 Stück Teelöffel.
Auch bei dieser Löffelsammlung zeigte es sich wie bei allen anderen Sammlungen, daß "kleineren Leute"
für die Volksgemeinschaft mehr übrig haben als die Bessergestellten. So haben große Höfe keinen Löffel
gegeben, sondern den Sammlern geantwortet: „Wir haben keine" und ihnen die Tür vor der Nase
zugemacht, während weniger gut situierte Leute nicht einen, sondern 3, ja selbst ein halbes Dutzend
angeboten haben.– Auch die Antwort: „Wer gibt uns etwas, wenn uns alles kaputt geworfen wird", konnte
man hören.
Am 5.9.43 fand in Ingeln ein Militärkonzert statt, welches von der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“
veranstaltet wurde.
Ein Mädel schreibt in einem Aufsatz darüber:
„Schon seit Tagen hängt an der Anschlagtafel ein Plakat. Von der Straße aus können wir schon lesen:
Militärkonzert. Das ist für uns Kinder eine riesige Freude; denn alle wollen wir zum Konzert. Aber da
tauchen auch schon die ersten Gerüchte auf: "Kinder dürfen nicht auf den Saal". Das war für uns eine
große Pleite, und unsere Freude war umsonst. Als es ½ 7 Uhr war, faßten wir uns doch ein Herz und
versuchten, auf den Saal zu kommen. Es gelang uns. Wir stellten uns an der Wand auf und bald begann
das Konzert. Zuvor hielt der Ortsgruppenleiter eine Ansprache. Dann folgte ein Musikstück dem anderen.
Als 1 ½ Stunde vergangen waren, wurde eine Pause eingelegt. Der zweite Teil begann. Dieser Teil war ein
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