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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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100 Jahre Ebelingsche Stiftung

er August Ebeling Hof Nr. 20 gehörte als Vollmeierhof zur Michaeliskirche Hildesheim. In Ingeln gab

es drei Vollmeierhöfe, die sich um die Kapelle gruppierten. Heute sind es die Betriebe (Höfe) Hintz,

Warnecke und die Ebelingsche Stiftung.

Vom Hof Nr. 21, Lüders, hat August Ebeling im Jahre 1900 66 Morgen Ackerland und 0,5 Morgen Wiese

dazu gekauft. Weitere Ländereien und die Hofstelle von Nr. 21 hat der Landwirt H. Behmann (Bledeln)

gekauft. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde so zum größten Vollmeierhof. Bei der Erbfolge waren es

78,3 Ha (313,2 Morgen). Verwalter auf dem Betrieb (Hof) war H. Steinwede.

Die Familie August Ebeling lebte in Hannover und hatte dort drei Häuser über deren Verbleib wir leider

nichts wissen. August Ebeling wurde am 18.03.1832 geboren, er verstarb am 23.09.1908. Verheiratet war

er mit Alwine Kappenberg, geb. am 17.02.1859, verstorben am 28.01.1905. Sie stammte aus dem Haus

Nr. 30 in Ingeln. Ihr einziges Kind war der Sohn Ferdinand August, geb. 15.08.1878, verstorben 18.07.1898.

Zum Zeitpunkt des Todes war Ferdinand August landwirtschaftlicher Lehrling auf dem Gut Koldingen. Der

Ruf des Vaters im Dorf war, u.a. nachdem er die Renovierung der Kapelle (1891) nicht mitfinanzieren

wollte, nicht gerade der Beste.

Mit dem Ableben seiner Ehefrau und den Umständen des Todes seines Sohnes kam wohl der geistige

Umschwung. Sein Sohn war damals mit dem Pferd unterwegs zum Gut Koldingen, als das Pferd zwischen

Oesselse und Gleidingen plötzlich scheute. Er fiel vom Sattel und wurde von dem Pferd mitgeschleift. Zwei

Tage später verstarb er an seinen Verletzungen. August Ebeling war der Meinung, dass sein Sohn hätte

gerettet werden können, wenn er sofort ärztliche Versorgung in Ingeln bekommen hätte. Dies war

höchstwahrscheinlich der Anstoß dafür, in Ingeln aus seinem Vermögen ein Krankenhaus zu bauen. Das

Testament wurde am 10.08.1905 in Hildesheim verhandelt und unterzeichnet.

Die entscheidende Passage aus dem Testament ist der Paragraph 4:

„Mein gesamter Nachlass, welcher nach Abzug vorstehender Legate bzw. Vermächtnisse

übrig bleibt, soll unter dem Namen Ebelingsche Krankenhausstiftung durch ein Kuratorium

verwaltet werden, welches aus dem jeweiligen Landrate des Kreises Hildesheim als

Vorsitzender, dem jeweiligen Gemeindevorsteher von Ingeln und einer von der politischen

Gemeinde Ingeln zu erwählenden dritten Person besteht bzw. ist dieser Stiftung von meiner

Erbin dieser Nachlass auszuhändigen. Meiner Erbin bzw. der Ebelingschen

Krankenhausstiftung lege ich jedoch folgende Verpflichtung auf: Die zu meinem Nachlasse

gehörigen in Ingeln belegenen Hofe No. 20 und 21. nebst etwa 300 Morgen Ländereien

sollen niemals veräussert werden. Sobald die jährlichen Aufkünfte aus meinem Nachlasse,

welcher der Ebelingschen Stiftung zufällt 20.000 Mark betragen, wünsche ich, dass in dem

zu meinem Hofe No 20 in Ingeln gehörigen Garten ein Krankenhaus errichtet wird und sollen

dann alle Einkünfte aus meinem Nachlasse zu Zwecken des Krankenhauses verwandt

werden.

Ich bestimme ferner, dass Arme und Bedürftige in dem zu errichtenden Krankenhaus

unentgeltlich verpflegt, ärztlich behandelt werden und Arznei erhalten, soweit die Mittel

hierzu vorhanden sind. Es sollen hierbei solche aus dem Dorfe Ingeln den Vorzug haben,

jedoch auch solche aus der Umgegend von Ingeln und dem Landkreis Hildesheim

unentgeltlich aufgenommen werden können. Minder bemittelte Einwohner von Ingeln sollen

billigere Sätze im Krankenhaus zahlen, als auswärtige Kranke.“

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