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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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Ü

Aus der Zeit 1864 – 1871.

ber die folgenden Ausführungen ist nur recht spärlich schriftliches Material erhalten. Was hier

ausgeführt ist, entstammt der mündlichen Überlieferung, teils der Söhne jener Personen bezw.

jüngerer Zeitgenossen.

Teilnehmer des Feldzuges 1864 ist keiner vorhanden gewesen. Conrad Prellberg, Ingeln Nr. 48, ist zwar

eingezogen gewesen und auch eingekleidet und ausgerüstet worden. Sein Regiment hat verladebereit auf

dem Bahnhof gestanden. Da ist in letzter Minute abgeblasen worden. Wie er den Seinen erzählt hat, sollte

damals das Regiment nach der Krim verladen werden. Prellberg diente s.Z. bei den Hann. Garde-Jägern.

Er hat 1866 und 1870 - 71 auch nicht mitgemacht, da er entlassen war und wohl nicht mehr ausgehoben

werden konnte.

Am Feldzuge 1866 hat der Schwiegervater von Herm. Prellberg, Christian Busche, teilgenommen und die

Schlacht bei Langensalza mitgemacht. Außer ihm war auch H. Lüders aus Ingeln ein Langensalzakämpfer.

1870 - 71 haben mehrere Einwohner von Ingeln unter den Waffen gestanden. Als Kriegsteilnehmer sind

zu nennen:

1. Christian Busche, Ingeln Nr. 34 beim Inf.Reg. 79.

2. Aug.Lüders, “ “ 21

3. Heinr. Fuhrberg, “ “ 2

4. Heinr. Stümpel, starb an den Folgen seiner Verwundung.

5. Konr. Kappenberg, Ingeln Nr. 7.

Zur Besatzungstruppe sind eingezogen gewesen:

1. Aug. Gast, Ingeln Nr. 33. V

2. Heinr. Rühmkorf, Ingeln Nr. 25.

3. Heinr. Thiemann, “ “ 9.

Die Besatzungstruppen, soweit sie gebürtige Hannoveraner waren, hatten es in Frankreich sehr gut. Nur

die Preußen taugten nichts. Infolgedessen gaben sich manche Preußen für Hannoveraner aus, um es recht

gut im Quartier zu haben.

Als dann der Krieg beendet war, fanden überall im Reich Friedensfeiern statt. Daß auch in unserm Dorfe

eine solche geplant war geht aus einem Prot. vom 17.3.1871 hervor. Darin heißt es:

„Es wurde der Gemeinde die Besprechungen über die Friedensfeier vorgelegt und in Beratung genommen,

man stimmte allgemein für Anschaffung einer Fahne, übrigens blieb die Sache weiteren Besprechungen

vorbehalten.

Von diesen weiteren Besprechungen ist aber nirgends mehr etwas zu finden. Wahrscheinlich haben sie

gar nicht stattgefunden. Denn in jener Zeit war die Einwohnerschaft von Ingeln noch streng welfisch. Es

gab nur zwei Preußen im Dorf: Aug. Lüders und H. Schwarze.

Die Schulkinder haben jedoch aus sich heraus einen Fackelzug durchs Dorf gemacht. Am Kapellenbrink

wurde gehalten und der alte Vater Lüders hat eine Ansprache gehalten. (Erzählt von Baumeister A. Block,

78 Jahre alt und Herm. Prellberg, 74 Jahre alt.)

Die Eiche, die auf dem freien Platze vor Osterwalds Hof steht, ist keine Friedenseiche. Sie ist 1897 zum

100-jährigen Geburtstage Kaiser Wilhelms I. gepflanzt.

N.B. Zum Feldzuqe 1866 muß noch mitgeteilt werden, daß an demselben noch ein Einwohner aus Ingeln

teilgenommen hat, der uns schriftliche Aufzeichungen über eine Teilnahme an diesem Feldzuge

hinterlassen hat. Es ist Heinrich Christian Thiemann aus Ingeln Nr. 9.

Die folgenden Ausführungen sind seinem kleinen Tagebuch wörtlich entnommen und nur orthographisch

berichtigt. Er schreibt:

"Heinrich Christian Thiemann aus Gödringen, geboren zu Hotteln den 21. September 1845. Als ich aus der

Schule war, da lernte ich die Schuhmacher-Profession bei meinem Vater. Dann war ich zu Haus, bis ich 17

22

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