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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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Folgende Sammlungen wurden durchgeführt:

1. Eisen ………………………………………….15,4O Ctr.

2. Blech …………………………………………...3,00 “

3. Brennessel, grün ………………………..15,00 “

4. Laubheu, grün ………………………….500,35 “ 115,35 trocken

5. Obstkerne, trocken ………………………2,5O “

6. Eicheln, trocken …………………………..2,25 “

7. Bucheckern, trocken ……………………2,9O “

8. Mollerbrot, trocken …………………….1,43 “

Im Handarbeitsunterricht haben unsere Mädchen Strümpfe für die Soldaten im Felde gestrickt.

Besonders eifrig waren die Kinder, wenn es galt, Kriegsanleihe zu zeichnen. Hat doch die kleine Schule von

48 Kindern insgesamt 9565 Mark aufgebracht, so dass im Durchschnitt auf jedes Kind fast 200 Mark

kommen. Allerdings hat nicht jedes Kind zeichnen können.

lm einzelnen kamen auf:

4. Kriegsanleihe …………………………………………...3100 Mark.

6. Kriegsanleihe …………………………………………...1285 “

7. Kriegsanleihe……………………………………….…...1010 “

8. Kriegsanleihe …………………………………………...2170 “

9. Kriegsanleihe …………………………………………...2000 “

9555 Mark.

Die für die einzelnen Anleihen eingezahlten Gelder sind zum grössten Teil bei der Spar- und

Darlehenskasse Hotteln für jeden einzelnen Zeichner auf ein Kriegssparbuch eingezahlt. Für den kleineren

Teil der eingezahlten Summen sind Wertpapiere für Kriegsanleihe erstanden, die den Eltern der betr.

Kinder ausgehändigt sind.

Die von der Schule ins Feld gesandten Liebesgaben wurden bereits oben erwähnt.

Für die schulentlassene männliche Jugend wurde eine Jugendwehr gegründet, deren Leitung in den

Händen des Gendarmerie-Wachtmeisters Schwake, Gleidingen lag. Allwöchentlich wurden eine oder auch

mehrere Übungen abgehalten. Für die Mitglieder der Jugendwehr waren Militarmützen, Armbinden und

Gewehre beschafft worden. Die Jugendlichen von Hotteln, Oesselse und Ingeln bildeten eine Kompagnie.

8. Der schmachvolle Friede

M

it grosser Begeisterung, im Vertrauen auf einen siegreichen Ausgang waren unsere Söhne, Brüder

und Väter hinausgezogen zum Kampf für Volk und Vaterland. Auf unzähligen Schlachtfeldern haben

sie herrliche Siege erfochten. Es war ein Siegeslauf sonder gleichen. Daheim kannte der Jubel keine

Grenzen. Siegesgeläut und Viktoriaschiessen verkündeten den Daheimgebliebenen die herrlichen Taten

unserer Feldgrauen. Wer wollte ob solcher Heldentaten noch kleinmütig sein? Wer wollte noch zweifeln

an dem siegreichen Ausgang unserer gerechten Sache?

Doch wir hatten zu früh gejubelt, zu sehr unserer Kraft vertraut! Der Übermacht der Feinde war auf die

Dauer nicht Stand zu halten. Dazu kam, dass die Kraft des Heeres von der Heimat aus untergraben wurde.

Wir erlebten einen Zusammenbruch, wie ihn die Geschichte noch nicht gesehen! Durch die Revolution,

die am 9. Nov. 1918 ausbrach, sank die deutsche Herrlichkeit in Trümmer. Dann folgte ein Schlag dem

andern. Der Kaiser trat zurück. Auch der Kronprinz verzichtete auf alle Rechte an der Krone. Die deutschen

Landesfürsten legten ihre Krone nieder. Deutschland war Republik! In den grossen Städten tobte der

Bürgerkrieg! Ein Streik folgte dem andern! Ein schmachvoller Waffenstillstand wurde geschlossen unter

grausamen, überaus demütigenden Bedingungen.

Ein noch schmählicherer Friede folgte! Wir sind geknechtet, wie nie ein Volk zuvor. Doch wehe denen, die

einen solchen Frieden über uns gebracht! Auch die deutsche Volkskraft wird einmal wieder erwachen!

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