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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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In den Jahren, die der 1824 gesetzlich festgelegten Gemeinheitsteilung folgten, die General- und

Spezialteilung umfaßte, wurden die Besitzverhältnisse aller Höfe beträchtlich verändert. Die Hüte- und

Weideteilung zwischen den Orten Müllingen, Oesselse, Ingeln, Wülferode und Gleidingen fand bereits

1825 statt. Die erste Verkoppelung begann 1843 bei der wüsten Feldmark Bokum und endete 1863 bei

dem Orte Ingeln. Nach Abschluß der Verkoppelungen wurde mit dem Ausbau von Dränagen (Röhren

legen) begonnen.

1874 wurde in Rethen/Leine eine Zuckerfabrik gebaut. Die Ingelner Landwirte mußten Aktien erwerben

und sich verpflichten, Rüben zu liefern.

Die Dorfeiche wurde am 22. März 1897 gepflanzt.

In kirchlicher Beziehung gehört Ingeln zu Oesselse. Es war nicht immer so. Ingeln hat heute noch seinen

Kirchplatz, den sogenannten Kapellenbrink. Dieser Platz und ein im Nebengebäude der Schule (erbaut

1911) angebrachte gotisches Spitzbogenfester und die Glocke über dem Klassenzimmer der Schule

erinnern an die verschwundene Ingeler Kapelle.

Als sie 1242 erbaut wurde, soll die Lühnder Mutterkirche schon 200 Jahre älter sein. Die Kirche in Oesselse

wurde erst 1466 gebaut. Schon mit der Einführung der Reformation war Ingeln, ebenso wie Müllingen,

eine Filiale von Oesselse.

Der Gottesdienst, wie 1542, 1572 und 1588 berichtet, wurde abwechselnd in den drei Gemeinden

abgehalten. Später schied Ingeln aus dem Kirchspiel aus: bis 1887 wurde in der Ingelner Kapelle jährlich 2

mal gepredigt; am Hagelfeiertage und Michaelis. Die Kapelle stand bis 1901. Damals wurde sie wegen

Baufälligkeit abgerissen. 1888 war die Kapelle bereits polizeilich geschlossen. Ihr Abbruch wurde damals

noch nicht gestattet mit Rücksicht auf ihren kunstgeschnitzten Wert. Besonderen Wert hatte in der

Kapelle ein Altarschrein. Der Minister bot 200 Mark Beihilfe an zur Reparatur der Kapelle, wenn die

Gemeinde die dauernde Unterhaltung übernähme, was diese ablehnte. Der Kapellenvorstand hoffte mit

seinem Altarschrein ein Geschäft zu machen. Das Provinzialmuseum Hannover ging aber darauf nicht ein.

Dann bot der Kapellenvorstand den Altarschrein dem Bischof von Hildesheim für 600 Mark an

vorbehaltlich der Genehmigung des Ministers. Diese Genehmigung wurde versagt. Auf Veranlassung des

Ministers erwarb den Altarschrein 1892 die Schloßverwaltung Marienburg in Westpreußen.

Um den Bau einer neuen Schule bedurfte es aber 1889 langwieriger Verhandlungen mit Oesselse, wohin

die Kinder aus Ingeln zur Schule gingen. Da sich ihre Zahl bedeutend erhöhte, verlangte die Gemeinde

Ingeln statt der Anstellung eines zweiten Lehrers in Oesselse die Einrichtung einer eigenen Schule. Ihr

zähes Festhalten an dieser Forderung führte schließlich doch zum Ziele. Ein vorläufiges Schulzimmer

wurde 1911 auf der Ebelingschen Stiftung eingerichtet. Am 30. Oktober 1911 konnte das neue Schulhaus

bezogen werden. Bereits zum 1. Juni 1911 war die Anstellung des Lehrers Borchers erfolgt, der 44 Kinder

in einer einklassigen Schule unterrichtete.

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