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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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Die Spinnstoffsammlung im August 1941 brachte als Resultat 12 Zentner alte Stoffe.

Der Winter 1941/42 begann schon Anfang November mit einigen Tagen strengen Frostes, so daß die

infolge längerer Regenzeit noch nicht geernteten Kartoffeln erfroren sind. Danach ließ der Frost nach und

das ganze 1.Viertel des Winterhalbjahrs war recht milde. Erst im Januar 1942 setzte wieder strenger Frost

ein, der nun schon einige Wochen anhält und an manchen Tagen 25 Grad Kälte erreichte. Aus diesem

Vierteljahr sind vor allem folgende Sammlungen hervorzuheben:

1. Die Grammophon und Schallplatten-Sammlung, die in der hiesigen Ortsgruppe 176 Stück

Schallplatten zusammenbrachte,

2. Die Flaschensammlung, die ein Ergebnis von 1500 Stück Flaschen innerhalb der Ortsgruppe erzielte.

3. Die Pelz- und Wollsachen-Sammlung in der Zeit vom 27. Dez. – 11. Jan. 1942 für unsere Soldaten an

der Ostfront. Diese Sammlung hatte das folgende Resultat:

1. Hemden……………………..7 Stck, 9. Handschuhe..................17 Paar

2. Unterhosen………………..8 “ 10. Taschentücher………………2 Stck.

3. Kopfschützer…………....11 “ 11. Lungenschützer…………….9 Stck.

4. Strickwesten………..…..18 “ 12. Leibbinden……………..…..10 Stck.

5. Pulswärmer………………51 “ 13. Filzsohlen………………………1 Paar

6. Muffs………………….………2 “ 14. Ohrenschützer……..……….8 “

7. Pelzkragen………………..18 “ 15. Wolldecken……..……………1 Stck.

8. Strümpfe…………………..51 Paar __

268 Stück 76 Stck.

Zum Arbeitseinsatz waren in der bisherigen Kriegszeit nicht immer die Kräfte vorhanden, die nötig waren,

die landwirtsch. Arbeiten zu bewältigen. Das war vor allem in den Jahren 1939/40 der Fall. Es

wurden daher kriegsgefangene Polen eingesetzt. Wie im Weltkriege, so wurde auch dieses Mal ein

Kriegsgefangenen-Lager auf dem Saale des Gastwirts Behrens eingerichtet. Die Kriegsgefangenen

arbeiteten tagsüber auf den verschiedenen Bauernhöfen. Später wurde das Lager aufgelöst, die

Kriegsgefangenen auf den Höfen als Zivilarbeiter beschäftigt. Sie erhielten einen gemeinsamen

Schlafraum auf dem Grundstück der Stiftung. Die hiesige N.S. Frauenschaft stellte dazu ihren

Frauenschaftsraum zur Verfügung.

Auch einzelne Italiener wurden in diesen Jahren als Landarbeiter hier beschäftigt.

Der frühere Hinzesche Hof, jetzt bewirtschaftet vom Ortsgruppenleiter O. Wehner, beschäftigt

gegenwärtig nur einen deutschblütigen Mann als Großspänner, während außer dem Schweizer alle

anderen 9 Arbeitskräfte Polen sind, darunter eine Familie mit 4 Kindern.

1942.

Wie schon erwähnt brachte der Januar sehr strenge Kälte. Im Interesse der Kohlenversorgung der

Bevölkerung wurden auf Anordnung des Herrn Landrats die Berufs- und Volksschulen des Landkreises

Hildesheim von Mittwoch, den 28. Jan. – 11. Febr. einschl. geschlossen.

Durch Verfügung des Herrn Oberpräsidenten wurde danach die Schließung sämtlicher Schulen

angeordnet.

Anfang Februar ließ die scharfe Kälte nach. Doch 7-9 Grad unter Null zeigte das Thermometer immer noch.

Dabei schneite es sehr viel. Durch den heftigen Ostwind, der vielfach herrschte, entstanden überall

Schneeverwehungen, die den Verkehr empfindlich störten. An allen Straßen lagen Autos, die im Schnee

stecken geblieben waren. Teilweise waren sie am andern Morgen so von Schnee zugeweht, daß nur noch

das Verdeck hervorschaute. Wochenlang fährt kein Postauto. Die Brief- und Paketpost, die von Hannover

kommt, nimmt ihren Weg durch das Holz bis Müllingen. Von dort haben die Dörfer ihre Post durch Boten

abzuholen.

Da die Straßen trotz Schneeschaufeln immer wieder zugeweht sind, nehmen Fußgänger und Schlitten

ihren Weg quer über das Feld. Ende des Monats schien es, als sollte Tauwetter einsetzen. Doch war dieses

nur von kurzer Dauer. Nach zwei Tagen setzte wieder Frost und Schneefälle ein, verbunden mit starkem

Ostwind, so daß heute, am 5. März, solche Schneeverwehungen vorhanden sind, daß nirgends

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