Ingeln - Die Chroniken
Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.
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I
m Jahre 1925 betrug die Einwohnerzahl 345. Die Volks- und Betriebszählung am 16. Juni 1933 ergab 85
Haushaltungen, davon 63 landwirtschaftliche (einschl. Ziegenhalter) und 10 gewerbliche Betriebe.
Durch die Gärten von Frau Wolters, Heinrich Aue, Otto Kracke, Heinrich Ebeling und Heinrich Liehe führte
ein offener Graben.
1926 wurden durch Mauermeister August Block 40er Rohre hineingelegt. Die Kosten für die 250 m
betrugen 2.500,-- RM. Da das Wasser von der Stiftung eingeleitet wurde, bezahlte die Stiftung 500,-- RM.
Der Rest von 2.000,-- RM wurde bei der Kreissparkasse Hildesheim geliehen. Die Anlieger zahlten die
Hälfte, die Gemeinde ein Viertel und die Stiftung ein Viertel an Zinsen und Amortisation. 1932 hatte
Deutschland 6 1/2 Millionen Arbeitslose. Die Gemeinde mußte die Arbeitslosen beschäftigen.
Zu diesem Zwecke wurde auf der Höhne ein Feuerlöschteich gebaut. Die Besitzer mußten ihre lange nicht
mehr benutzten Flachsrotten unentgeltlich zur Verfügung stellen. Das Arbeitsamt Hildesheim zahlte für
jeden Arbeitslosen pro Tag 3,-- RM zu.
Am 1. 12. 1936 wurde die Molkerei in Ingeln durch die NSDAP geschlossen und die Milchlieferanten
wurden der Molkerei Wirringen überwiesen.
1943 bekam die Gemeinde eine Motorspritze für die Feuerwehr.
Großangriff feindlicher Bomber am 23. September und 9. Oktober 1943 auf Hannover. Obdachlose
Einwohner von Hannover wurden nach Ingeln evakuiert. Nach Beendigung des 2. Weltkrieges 1945
wurden die Einwohner jenseits der Oder-Neiße-Linie (polnisch verwaltetes Gebiet) ausgewiesen. Die
Gemeinde mußte Leute aufnehmen und die Einwohnerzahl kam über das Doppelte.
Einwohnerzahlen:
1900 = 301,
1939 = 338,
1945 = 462,
1947/48 = 792,
1956 = 604,
1958 = 581,
1960 = 546,
1961 = 530 und
1968 = 550.
Das Dorf hat bislang seinen ländlichen Charakter behalten, wie es in seinem äußeren Erscheinungsbild
zum Ausdruck kommt. Noch immer gibt es hier eine Reihe schmucker Fachwerkhäuser.
Der Beigeordnete Bauer Heinrich Liehe hat 1935 auf 9 Grundstücken 19 Inschriften feststellen können. Im
Winter 1934/35 beschriftete der Beigeordnete das Ehrenbuch der Gemeinde und klebte 44 Bilder hinein
der Kriegsteilnehmer und Gefallenen des 1. Weltkrieges.
Zum Andenken der Gefallenen des 1. Weltkrieges wurde an der Schule eine Gedenktafel angebracht und
jedes Jahr am Heldengedenktag findet eine Feier statt.
Unter der Besatzungsmacht wurde 1946 der erste Gemeindebeamte als Gemeindedirektor neben dem
Bürgermeister gewählt.
1954 bekam die Gemeinde Dorfbeleuchtung. Leitungswasser von der Sösetalsperre gab es ab 1955.
Es wurde eine Jagdgenossenschaft gebildet. Das Jagdgeld wird nicht ausgezahlt, sondern zum Wegebau
verwendet. Das jährliche Jagdessen findet im Februar statt.
1956 wurde der offene Graben bei den Grundstücken Ebeling, Liehe, Klaus und Osterwald mit 70er Rohre
und bei Schwarze mit 80er Rohre zugelegt.
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