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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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24. Im Osten, den 13.4.1943.

Werte Familie Borchers!

Für Ihren lieben Rundbrief, welchen ich heute erhielt, schreibe ich meinen allerherzlichsten Dank.

Insbesondere bedanke ich mich für die beigelegte Rauchware. Mir selbst geht es sehr gut.

Die letzten Tage im vergangenen Monat waren mal wieder sehr hart. Die Frontverkürzung hier in unserem

Abschnitt war fast reibungslos vor sich gegangen, der „Iwan“ kam doch schneller nach wie wir wohl

gedacht hatten. Stur, wie dieses unkultivierte Volk nun einmal ist, rannten sie immer wieder gegen unsere

neue H.K.L., aber – vergeblich. Zu hunderten sind sie gepurzelt. Haben ganz kräftig dazwischen gemöbelt,

was wohl uns der Schußzahl von einem Tage, 1100, zu entnehmen ist.

Die Ohren haben noch Tage nachher geklingelt. 0bwohl es hart war, Spaß hat´s doch auch gemacht!

Jetzt ist es sehr ruhig geworden. Gott sei Dank ist der letzte Schnee nun auch verschwunden!

Es herrscht ein herrliches Wetter. Da ist doch gleich eine ganz andere Stimmung, wenn sich alles ohne

Mantel, Kopfschützer und Handschuhe bewegen kann.

Der Urlaub ist jetzt auch wieder im Rollen, da werden es diesmal bestimmt keine 19 Monate wieder

werden, ehe man die Heimat wiedersieht.

Nun will ich schließen und sende die herzlichsten Ostergrüße aus dem Osten.

Friedrich.

25. Norwegen, den 16.4.43.

Sehr geehrter Herr Borchers!

Für Ihren lieben Brief, den ich vor einigen Tagen erhielt, spreche ich Ihnen meinen herzlichsten Dank aus.

Auch für die Zigaretten und die Ostergrüße haben Sie vielen Dank. Ich hab mich sehr gefreut.

Wie Sie schreiben, geht es Ihnen immer noch gut, ich kann von wir dasselbe berichten. Seit dem 16. März

liege ich im Lazarett. Ein Ausschlag an Halse, den ich schon seit Weihnachten habe, machte eine

gründliche Behandlung erforderlich. Es hat den Anschein, einer Besserung entgegen zu gehen, und ich

denke, in einigen Tagen entlassen zu werden.

Am 12.4. sollte ich auf ein Vorpostenboot abkommandiert werden, welches sich ja nun verzögert hat.

Aber ich denke, daß ich gleich nach meiner Entlassung abkommandiert werde. Sie glauben

nicht, wie meine Freude groß ist, endlich an Bord zu kommen.

Nun wünsche ich Ihnen, wie Ihrer Frau, ein recht fröhliches Osterfest.

Es grüßt sie herzlich

Ihr Karl. (Blumenthal)

26. Rußland, den 29.4.43.

Sehr geehrter Herr Borchers!

Ich habe heute bei bester Gesundheit Ihren lieben Brief erhalten. Man freut sich immer, wenn man mal

einen Brief aus der Heimat bekommt. Man wird wenigstens mal gewahr, wie es in der Heimat aussieht.

Mir geht es noch ganz gut, was ich von Ihnen auch erwarte. Augenblicklich bin ich nicht mehr bei der

Kolonne, bin jetzt wieder auf Kommandierung. Bei so einer Kommandierung habe ich immer noch nicht

schlecht abgeschnitten. Ich hab es wieder ganz gut getroffen. Ich bin in einem Gerätelager. Hier ist ein

Lager, wo so 400 Zivilisten aus der ganzen Gegend zusammengezogen sind. Die arbeiten hier in der

vordersten Stellung, bauen Bunker. Wir haben hier ein prima Leben.

Wir hier an der Front sind uns darüber alle im Klaren, daß wir hier in Rußland nicht mehr angreifen, daß

wir dieses Jahr erst bestimmt den Engländer fertig machen. Der wirft uns sonst die ganzen Städte kaputt.

Hoffen wir das beste!

Nun will ich schließen in der Hoffnung, daß es Ihnen und Ihrer Frau gut geht

Viele Grüße von Ihrem

H. Behmann.

27. O.-U., den 29.4.43.

Sehr geehrter Herr Borchers!

Ihren Osterbrief mit den Grüßen an alle habe ich frühzeitig erhalten. Ich danke Ihnen vielmals dafür! Das

Osterfest habe ich in meinem alten Kommando verlebt. Kurz vorher war ich vom Kubanbrückenkopf

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