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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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Kino in Ingeln

E

Die ehemalige Gaststätte Behrens steht heute unter Denkmalschutz

in Kino (Lichtspielhaus) hat es in Ingeln nie gegeben. Während der Kriegszeit 1939-1945 fand einmal

im Monat ein Filmabend im Saal der Gastwirtschaft Behrens statt. Von der NS-Filmstelle kam

vormittags ein Vorführer mit einem Kleintransporter. Am Nachmittag baute er im Saal der Gastwirtschaft

Leinwand und Filmgeräte auf, wobei ihm gern die größeren Schuljungen halfen. Sie stellten auch die

Stühle und Bänke auf, wofür sie bei der Nachmittagsvorstellung um 16.00 Uhr nichts zu bezahlen hatten.

Diese Vorstellung mit der Wochenschau war vor allem für Kinder und Jugendliche gedacht. Die NS-

Propaganda stand dabei im Vordergrund. Um 20.00 Uhr fand dann die Abendvorstellung statt, in den

letzten Kriegsjahren des öfteren durch den Luftalarm unterbrochen.

In den ersten Nachkriegsjahren baute der Gleidinger Gastwirt Heinrich Lambrecht vom Deutschen Haus

seinen Saal zu einem Kino aus. Gleichzeitig zeigte er die Filme jeden Sonntagabend auch in Sehnde und in

Ingeln im Saal der Gastwirtschaft Behrens. Ein Kurier mit einem Leichtmotorrad pendelte dann am

Sonntagabend mit den Filmrollen zwischen Gleidingen, Ingeln und Sehnde. In den 50er Jahren, als das

Fernsehen seinen Siegeszug antrat, wurden die Kinovorführungen eingestellt.

A

Martinstag am 11. November

m Martinstag ziehen die Kinder des Dorfes von Haus zu Haus und singen:

„Martin – Martin - Mähren, Appels und die Beeren,

lat usch nich tau lange stahn, wie mätt ja noch nach Bolzen gahn.

Bolzen is ne grote Stadt, da kríeget alle Kinder watt...“

„...nach Bolzen gahn. “ Was heißt das?

Früher war in der Landwirtschaft der große Arbeiterstellenwechsel am Martinstag. Die in der

Landwirtschaft Beschäftigten erhielten an diesem Tag ihren Jahreslohn und handelten mit ihren

bisherigen oder mit ihren neuen Arbeitgebern ihre zukünftige Vergütung aus. Mit dem ausgezahlten

Jahreslohn wurden meist die im Jahr aufgelaufenen Schulden z. B. beim Schneider, Schuster oder Gastwirt

entrichtet. Da am Martinstag in Bolzum (Bolzen) ein Markt stattfand, machten sich viele Landarbeiter auf

den Weg dorthin. Es waren Stände der Handwerker aufgebaut, bei denen Schuhe, Kleidung und

dergleichen verkauft wurden. Dieser Markt in Bolzum besteht in abgewandelter Form noch heute.

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