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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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Im November als Sängerball und in der Karnevalszeit als Maskerade feierte der Verein ein Vergnügen auf

dem Saal der Gastwirtschaft Behrens. Die Kinder der Vereinsmitglieder durften nach der Konfirmation

auch an dem Fest teilnehmen. Ab 22.00 Uhr war Polizeistunde und wer nicht in Begleitung Erwachsener

war, musste den Saal verlassen. Es hat zu der Zeit auch Polizeikontrollen gegeben, so dass mancher Vater

oder Mutter plötzlich mit doppelt so vielen Kindern gesegnet war. Der zweite Ball war die Maskerade zur

Fastnachtszeit im Frühjahr. Der Saal war voll besetzt und die Zuschauer hatten von 20.00 Uhr bis 22.00

Uhr viel Zeit sich Gedanken zu machen, wer wohl in welchem Kostüm steckte. Um 22.00 Uhr wurden die

Masken abgenommen und manch einer musste sich seine Fehlentscheidung eingestehen. Vor allem die

älteren Frauen wollten die Maskierten am Gang und an den Händen und Füßen erkennen. Ab 22.00 Uhr

begann auch das traditionelle Kotelett essen. Die Koteletts wurden von „Tante Frieda“ (Behrens) sehr gut

und schmackhaft zubereitet. Etwa 80 - 120 Stück Kotelett wurden als Stärkung zwischen Schnaps und Bier

verzehrt. Die Bestellung wurde gleich bei Ankunft aufgegeben. In derselben Reihenfolge wurde man dann

später aufgerufen und zum Essen in die Gaststube gebeten. Die Letzten gingen mitunter auch mal leer

aus. Bei den Festen durfte natürlich die Musik nicht fehlen, dafür kam in dieser Zeit nur die Kapelle Walter

Schmidt (etwa vier bis fünf Mann aus der Bergwerks Kapelle Sehnde) in Frage. Da zu der Zeit kaum PKW

vorhanden waren, mussten die Musiker per Kutsche abgeholt werden. Diese Fahrten übernahm meistens

Friedel Howind. Er holte sie mit Karl Thiemanns Eselgespann ab.

Bei den Feiern wurden bis 22.00 Uhr nur Walzer und Märsche gespielt. Sollte doch einmal ein neuer flotter

Tanz dazwischen gespielt werden, machte Karl Crone darauf aufmerksam: „Wer die Musik bezahlt,

bestimmt auch was gespielt wird!!!!“ Der Abend wurde eröffnet mit dem Lied „Zu Rüdesheim in der

Drosselgasse“, anschließend folgte die Begrüßung durch den Vorsitzenden. Dann wurde das Lied „Beim

Kronenwirt ist heut Jubel und Tanz“ gespielt. Gegen Mitternacht ging Herr Borchers mit seiner Frau nach

Hause. Die Beiden wurden mit einer Polonese und dem Lied „Ich bin der Bub vom Wesertal“

verabschiedet. Das Ehepaar Borchers wurde bis zur Buschenbrücke in der Dorfmitte von einigen Burschen

begleitet. Dann ging es lustig weiter. Wenn gegen Morgen der Saal leer wurde und keiner mehr tanzen

wollte, kam von Hans Thiemann das Kommando „der Rest runter in die Gaststube und auf jeden Tisch ein

Musiker“. Dieses hatte auch seinen Grund, denn die Musiker mussten bis 6.00 Uhr warten, um mit dem

Milchwagen zurück zu fahren. Dieser Milchwagen der Familie Blumenthal fuhr nach Schließung der

Ingelner Molkerei die Milch der Bauern zur Wirringer Molkerei. Die Musiker saßen dann auf den Kannen

bis Müllingen. Von dort fuhr ein Bus von Bemerode nach Sehnde. Der Bus von Gleidingen fuhr Sonntags

noch nicht.

Der Gesangverein sang bei verschiedensten Anlässen, so z.B. bei Hochzeiten und ab 50. Geburtstagen der

Vereinsmitglieder. Bei Beerdigungen der Vereinsmitglieder sang der Verein im Trauerhaus und am Grabe

das Lied vom guten Kameraden.

Sitten und Gebräuche

Fastnacht

A

m Rosenmontag wurde Fastnacht gefeiert. Die Junggesellen zogen verkleidet von Haus zu Haus und

sammelten Wurst, Eier und Geld ein zum Verzehr am Abend im Gasthaus. Gleichzeitig fand dort auch

die Gemeindeversammlung statt. Es wurde über Vorhaben und Planungen für das kommende Jahr im Ort

und in der Feldmark diskutiert. Zudem wurde an diesem Abend das Gras an den Feldwegen an die

Ziegenbauern gegen Gebot verpachtet.

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