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Ingeln - Die Chroniken

Eine Zusammenfassung und Ergänzung aller Chroniken für den Ortsteil Ingeln in der Stadt Laatzen.

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Bokum

A

uch im Norden Ingelns steht ein Denkmal für ein untergegangenes Dorf namens Bokum, das in den

frühen Urkunden Bodeken, später auch Bockum genannt wird. An diesen Ort erinnert die Bokumer

Straße.

Der südliche Teil des „Bockmer Holzes“ heißt das „Erbenholz“ und war bis zur Gebietsreform 1974

Eigentum der Gemeinden Oesselse, Ingeln und Müllingen. In frühgeschichtlicher Zeit breitete sich hier der

große „Nordwald“ aus, der den Gau „Astfalia“ im Norden begrenzte und etwa von Hannover bis

Braunschweig reichte. Astfala war eine sächsische Gaugrafschaft und um das Jahr 1000 ein Teil der

sächsischen Provinz Ostfalen, später war er Teil des Hochstifts Hildesheim.

Am Südrand dieses Nordwaldes lag einst das Dorf Bodeken, von ihm erhielt das Bockmer Holz seinen

Namen. Über den Grund für die Aufgabe des Ortes in der Zeit vor 1450 gibt es unterschiedliche Aussagen

in den geschichtlichen Quellen. Nach einer alten handschriftlichen Aufzeichnung 40 aber war der Grund

für die Umsiedelung, dass die hannoverschen Fürsten ihr Wulferieder Jagdgebiet im Nordwald vergrößern

wollten. Jedenfalls siedelten sich dessen Bewohner in Ingeln und Oesselse und wohl auch in Müllingen an.

Ihre Holzanteile in dem Waldgebiet blieben ihr Eigentum, da sie „Holterben“ waren 41 . Darauf ist der Name

„Erbenholz“ zurückzuführen, auch wenn eine alte Sage über drei Schwestern eine andere Geschichte

erzählt. 42

Im Jahre 1845 gab es noch 15 Mitglieder der früheren Bokumer Gemeinde, die in den Dörfern Müllingen,

Oesselse und Ingeln ansässig waren. Diese unterhielten eine Schäferei mit rund 400 Schafen und waren

mit dieser Herde in der Bokumer Feldmark weideberechtigt. 43

Auf dem Gedenkstein für die frühere Ortschaft Bokum ist der Dreißigjährige Krieg als Ursache und damit

ein abweichender Zeitraum für die Zerstörung angegeben als in der Ingelner Chronik. Nach

geschichtlichen Dokumenten kann man allerdings davon ausgehen, dass die Ländereien bereits ab 1450

von den benachbarten Ortschaften aus bewirtschaftet worden sind und Bokum demnach schon davor

aufgegeben worden ist. Auch über den korrekten genauen Standort der ehemaligen Höfe gibt es

voneinander abweichende Ansichten.

40

„Ein tausendjähriges Bauerngeschlecht, die Bödecker Lehnsfamilie“.

41

Quelle: Ortschronik.

42

Siehe Ortschronik.

43

Quelle: Dorfchronik.

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