Artykuły - Zbliżenia Interkulturowe
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stärkt historisch-gesellschaftspolitische<br />
Darstellung entschieden. Zum einen, weil<br />
hierzu schon jede Menge Literatur, zum<br />
Teil auf der Grundlage ergreifender<br />
Dokumentsammlungen existiert. Zum<br />
anderen aber auch, weil sich, um mit<br />
Aleida Assmann zu sprechen, das kulturelle<br />
Gedächtnis in seiner doppelten Weise,<br />
als Speicher und Funktionsweise, verändert<br />
hat und inzwischen Generationen<br />
herangewachsen sind, die etwa die Kriegsereignisse<br />
und die damit verbundenen<br />
Vertreibungen nicht mehr selbst erlebt<br />
haben.<br />
Das führt in Ansätzen schon, ohne die<br />
Geschichte zu vergessen, zu einer „anderen<br />
Unbefangenheit“ im Kennenlernen<br />
dieser noch vor einem guten halben Jahr-<br />
Monika und Stephan Wolting: Dies ist Pommern<br />
hundert militärisch konkret wie später<br />
politisch verbal so heiß umkämpften<br />
Gebiete. Wir sind schon nicht mehr „die<br />
Letzten, die diese Dinge erlebt haben”,<br />
und vielleicht gerade deshalb in der Lage,<br />
wieder neu und zugleich durchaus an früheren<br />
kulturellen Zeugnissen und Erlebnisberichten<br />
der Zeitzeugen anknüpfend,<br />
die Bedeutung des konkret wie symbolisch<br />
Geschehenen und Gesehenen freizulegen.<br />
Damit ist die Hoffnung und die<br />
Zuversicht verknüpft auf diese Weise in<br />
einer die Vergangenheit nicht vergessenden,<br />
die Kulturen verbindenden Gegenwart<br />
„nach vorne” zu leben, was Günter<br />
Grass im Treffen in Telgte so treffend in seinem<br />
schönen Wort von der Vergegenkunft<br />
zusammenfasste.<br />
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