Artykuły - Zbliżenia Interkulturowe
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österreichischen Avantgarde der 50er und<br />
60er Jahre anknüpft.<br />
Den zweiten Teil des Sammelbandes -<br />
Literarischer Exkurs - führt Evelyn Grill<br />
mit ihrem Beitrag „Familientreffen“ ein,<br />
der als eine Allegorie auf die österreichische<br />
Gegenwart zu sehen ist, in der sich das Erforschen<br />
der eigenen Herkunft nicht immer<br />
lohnt. Die Autorin eröffnet aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln neue Ansichten<br />
auf das Thema „Wende und biographisches<br />
Schreiben“.<br />
So kann man aus dem Beitrag von Jiri<br />
Munzar erfahren, dass sich Max Brod,<br />
wenngleich mehr als 20 Jahre rechtsgültig<br />
österreichisch-ungarischer Bürger, aktiv am<br />
politischen und kulturellen Leben der<br />
Tschechoslowakei beteiligte. Das tschechische<br />
Milieu und insbesondere Prag spielen<br />
in seinem Gesamtwerk eine nicht zu vernachlässigende<br />
Rolle. Hans Höller zeigt,<br />
dass für das Schaffen von Peter Handke die<br />
enge Verbindung von Leben und Schreiben<br />
charakteristisch ist. Jedes der Handke’schen<br />
Werke spiegelt für sich eine (biographische)<br />
Wende und bringt neue Sichtweisen<br />
ins Spiel. Die den Jugoslawien-Texten<br />
gewidmete Passage gibt, wenn auch verdeckt,<br />
einige Anlässe zu Nachdenklichkeit.<br />
In seiner Interpretation von Christoph<br />
Ransmayrs „Morbus Kitahara“, ein Versuch,<br />
die österreichische Geschichte von<br />
der Stunde Null zu rekonstruieren, muss<br />
Thomas Stahl feststellen, dass Ransmayr<br />
vor allem in der Nachkriegszeit nichts positiv<br />
oder optimistisch Stimmendes zu finden<br />
vermag, das zu einer Renaissance<br />
Österreichs beitragen könnte.<br />
Kritisch, mit einem Schuss Polemik,<br />
befasst sich Sigrid Löffler mit dem gegenwärtigen<br />
Literaturbetrieb im Beitrag „Buchmarkt<br />
und literarische Moden im deutschsprachigen<br />
Raum. Wie in der heutigen Literatur<br />
Wandel erzeugt wird“. Die renommierte<br />
Literaturkritikerin beschreibt die<br />
neuen literarischen Trends. Aus ihrer Sicht<br />
ist die Literaturproduktion viel zu umfang-<br />
Recenzje<br />
reich; auf einen nicht sehr aufnahmefähigen<br />
Markt werden ununterbrochen Neuerscheinungen<br />
geworfen.<br />
Ausbruch und Ende des 1. Weltkrieges<br />
sind die Zeitmarken, welche die tragischen<br />
Ereignisse der politisch-sozialen Katastrophe<br />
Österreichs eingrenzen. Der Titel dieses<br />
dritten Teils - Ein-Bruch Krieg: Ende<br />
oder Anfang? – spiegelt die Ratlosigkeit<br />
und Düsternis dieser Zeit.<br />
Edit Kiraly stellt in ihrem Beitrag Überlegungen<br />
der Kulturhistoriker Egon Fridell,<br />
Hans Sassmann und Friedrich Heer<br />
zum Ersten Weltkrieg vor, die dessen Ausbruch<br />
als Ende der Neuzeit sehen. Den proklamierten<br />
Zerfall der großen Ideen belegt<br />
sie mit Texten von Hofmannstahl, Doderer<br />
und Musil. Wie schon erwähnt, bedeutet<br />
dieser Krieg eine radikale Wende in allen<br />
Lebensbereichen. Eine entschiedene Antikriegshaltung<br />
entwickelten auch die Literaten<br />
der Prager deutschen Dichtung.<br />
Ekkehard W. Haring interpretiert in diesem<br />
Sinne die Gedichte von Friedrich Adler,<br />
Martin Buber oder Franz Werfel.<br />
Marcela Požárek untersucht die Erzählung<br />
„Unter Mördern und Irren“ von Ingeborg<br />
Bachmann, sowie Thomas Bernhardts<br />
Dramolett „DER DEUTSCHE MITTAGS-<br />
TISCH“. Die beiden Werke sind Ausgangpunkt<br />
für Reflexionen zur deutsch-österreichischen<br />
Nachkriegsgeschichte, am<br />
Stammtisch einer Wirthausgesellschaft diskutiert.<br />
Ein eigenes Unterkapitel des Sammelbandes<br />
bildet der Text von Eva Kolářova,<br />
in dem sie sich mit der deutschsprachigen<br />
Dichtung im Konzentrationslager Theresienstadt<br />
befasst. Sie sucht die Frage zu beantworten,<br />
ob man die elende Lagerexistenz<br />
als Wende, Bruch oder Kontinuität im Leben<br />
und Schaffen der Häftlinge verstehen<br />
kann. Sie stellt die deutsch geschriebenen<br />
Texte vor, die in Theresienstadt geschrieben<br />
wurden. Es sind Zeugnisse der Überlebenskunst,<br />
die im Angesicht des täglich drohenden<br />
Todes Mut und Kraft spendeten.<br />
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