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Artykuły - Zbliżenia Interkulturowe

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ser Engelbert schrieb sie im Jahre 1262<br />

nieder. Am bekanntesten und schönsten<br />

in der Ausführung ist aber wohl der sogenannte<br />

„Schlackenwerder Codex” und<br />

er ist eine der wichtigsten Quellen der<br />

Hedwigsikonographie. In dieser 1353 erschienen<br />

Bilderhandschrift sieht man<br />

Hedwig auf einer kunstvoll - von einem<br />

unbekannten Meister ausgeführten Darstellung<br />

- nicht nur als weltabgewandte<br />

Büßerin. …ohne Schuhe, doch umhüllt<br />

von einem prächtigen blauen, rot abgefütterten<br />

Mantel, den eine kostbare Spange<br />

mit Zierkordel zusammenfaßt. Über<br />

ihrem Haupt wölbt sich ein Prunkportal,<br />

doch sie ist barfuß und trägt ihre Schuhe<br />

mit langen Schäften über dem Arm. Das<br />

Gebetbuch in einer Hand haltend, drückt<br />

sie mit der anderen eine Marienstatue mit<br />

dem Jesuskind fest an ihr Herz.<br />

Das genaue Geburtsjahr Hedwigs ist<br />

uns nicht bekannt, es dürfte aber zwischen<br />

den Jahren 1174 und 1178 liegen.<br />

Der Vater, Berthold VI. von Andechs war<br />

einer der mächtigen Männer seiner Zeit<br />

und die Familie verfügte über ausgedehnte<br />

Besitztümer im Südosten des damaligen<br />

deutschen Reiches. Seine Mannen bewachten<br />

die Straßen der Alpen, wodurch<br />

er in der Italienpolitik Kaiser Friedrich<br />

I. Barbarossa eine Rolle spielte, er diente<br />

dem Kaiser aber auch bei einem Kreuzzug<br />

als Heerführer und erwarb sich damit<br />

Kenntnisse und Erfahrungen fremder<br />

Länder. Hedwigs Mutter, Agnes von<br />

Groitsch wuchs an den Ufern der Mulde<br />

im Schloß Rochlitz an der Leipziger Tieflandbucht<br />

auf. Vielleicht führte später der<br />

Brautzug Hedwigs durch das Geburtsland<br />

ihrer Mutter „Sachsen” und eine<br />

Rast auf der Burg Rochlitz könnte diese<br />

beschwerliche Reise unterbrochen haben.<br />

Andreas Witko: Hedwig von Andechs…<br />

Noch ist es aber nicht so weit. Das kleine<br />

Mädchen wird in die sichere Obhut eines<br />

Klosters in Kitzingen gegeben und<br />

lernt hier bei den Benediktinerinnen die<br />

Heilige Schrift kennen und lieben, später<br />

wird sie aus diesen Kenntnissen in<br />

schweren Lebenslagen Trost und Hoffnung<br />

schöpfen. Herangewachsen, und<br />

wahrscheinlich doch noch in einem für<br />

unsere Begriffe kindlichen Alter, muß<br />

sich Hedwig den dynastischen Wünschen<br />

und Vorstellungen ihrer Familie unterordnen.<br />

Durch die ihr bestimmte Ehe<br />

mit dem Sohn Herzog Boleslaus des Langen<br />

von Schlesien, heiratet sie in eines der<br />

ältesten Geschlechter Polens, dessen Geschichte<br />

eng mit der des polnischen Staates<br />

verbunden ist, ein. Die große Familie<br />

der Andechser mußte in den folgenden<br />

Jahren schwere Schicksalsschläge, die<br />

zum Niedergang des alten Geschlechtes<br />

führten, hinnehmen. Der Bruder Hedwigs,<br />

Otto I. Herzog von Meranien, Pfalzgraf<br />

von Burgund, nahm 1208 im Dom<br />

zu Bamberg - wo sein Bruder Egbert als<br />

Bischof residierte - die Nichte König Philipps<br />

von Schwaben, Beatrice, zur Frau. Es<br />

war kein glücklicher Tag für die Andechser;<br />

aus persönlicher Rachsucht erstach<br />

Otto von Wittelsbach den erst 32 Jahre<br />

alten König Philipp in der bischöflichen<br />

Residenz zu Bamberg. Eckbert und Heinrich<br />

- die Brüder Hedwigs mußten der<br />

Mitwisserschaft verdächtigt an den Hof<br />

ihrer Schwester Gertrud in Ungarn, fliehen.<br />

Hedwig traf dieser Mord noch auf<br />

eine besondere Weise, denn ihre Tochter<br />

Gertrud war Otto von Wittelsbach angelobt.<br />

Nach der Lösung dieses Gelöbnisses<br />

nahm Gertrud den Schleier und sollte<br />

als einziges der wahrscheinlich sieben<br />

Kinder Hedwigs, die Mutter überleben.<br />

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