Artykuły - Zbliżenia Interkulturowe
Artykuły - Zbliżenia Interkulturowe
Artykuły - Zbliżenia Interkulturowe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vorankündigung<br />
Im Frühjahr 2007 erscheint im Ossolineum-Verlag<br />
in Wrocław, verfasst von<br />
Norbert Honsza und Stephan Wolting,<br />
das erste „biographische Werk“ in polnischer<br />
Sprache über den berühmten Literaturkritiker,<br />
manche nennen ihn den<br />
„Literaturpapst“, Marcel Reich-Ranicki,<br />
der 1920 in Włocławek an der Weichsel<br />
geboren wurde, 1958 Polen in Richtung<br />
Bundesrepublik Deutschland verließ und<br />
seit dieser Zeit nie wieder nach Polen zurückgekehrt<br />
ist, nicht mal zu einem Besuch.<br />
Diese Tatsache allein erweckt schon<br />
Verwunderung, doch damit nicht genug:<br />
Ranicki spricht mit seiner Frau Theophila<br />
weiterhin zu Hause auf Polnisch, er<br />
war selbst sehr an der Herausgabe des ersten<br />
Werks über ihn in polnischer Sprache<br />
beteiligt und hat den Autoren mit Rat<br />
und Tat und auch konkret mit der Vermittlung<br />
rarer Fotos aus seinem Leben<br />
beiseite gestanden.<br />
Es soll also in erster Linie ein Buch für<br />
den polnischen Leser sein, dabei keinesfalls<br />
nur für den gebildeten: Dieses so reiche<br />
Leben soll wenn möglich einer breiteren<br />
Schicht zugänglich gemacht werden,<br />
um somit das „Exemplarische“ dieser<br />
wie jeder Biographie heraus zu filtern.<br />
Die Autoren greifen zum Teil auf bislang<br />
noch nicht veröffentlichte Dokumente,<br />
Anregungen, Gedanken MRRs<br />
zurück und entwickeln, insbesondere<br />
auch auf seine kommunikative und mediale<br />
Präsens hin einen neuen Ansatz.<br />
Selbstverständlich kommen dabei auch<br />
Äußerungen MRRs oder Äußerungen<br />
über ihn nicht zu kurz. MRR gilt inzwischen<br />
in der Bundesrepublik Deutschland<br />
als „Promi erster Klasse“, der unglaublich<br />
viel für die Vermittlung der<br />
(nicht nur deutschsprachigen) Literatur<br />
an den zum Teil nicht nur hoch gebildeten<br />
Leser getan hat. In diesem Sinne versucht<br />
diese kleine Biographie auch kongenial<br />
in seinem Sinne zu sein.<br />
Dass neben vielen affirmativen Bemerkungen<br />
und Überlegungen auch kritische<br />
Töne politischer wie literaturästhetischer<br />
Art nicht zu kurz kommen,<br />
dafür glauben die Autoren gesorgt zu<br />
haben. Das Buch stellt somit ein Muss für<br />
jeden dar, der sich für Literaturkritik in<br />
Bezug auf die deutschsprachige Literatur<br />
interessiert.<br />
Insofern wird MRR wie für Heine die<br />
Literatur zu seinem „portablen Vaterland“,<br />
im Sinne der Kompensation dessen,<br />
was er selbst nie besessen hatte. Angeknüpft<br />
wird dabei an seine Autobiographie<br />
Mein Leben, die auch in polnischer<br />
Übersetzung erschienen ist. Man vermerkt<br />
über 200 Positionen, was die Veröffentlichungen<br />
von Marcel Reich-<br />
Ranicki selbst betrifft, Literatur über ihn<br />
bleibt jedoch bis auf einige wenige, in<br />
Deutschland erschienene biographische<br />
209