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4 bestand - darstellung und bewertung - Stadtplanungsamt - Bamberg

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Vorbereitende Untersuchungen<br />

<strong>Bamberg</strong>-Starkenfeldstraße<br />

4.2.3 VOLKSPARK<br />

Zur Einordnung der Bedeutung des <strong>Bamberg</strong>er Volksparks ist es wichtig, zumindest<br />

kurz dessen (Entstehungs-)Geschichte darzustellen. Bei dieser Fragestellung<br />

haben die Landschaftsarchitekten Ammermann & Döhler aus <strong>Bamberg</strong> unterstützend<br />

mitgewirkt. Die Recherche im Stadtarchiv <strong>Bamberg</strong> wurde von Frau Döhler<br />

durchgeführt.<br />

HISTORIE UND AUSBLICK<br />

Der Volkspark ist zwischen den beiden Weltkriegen ab ca. 1925 entstanden. Die<br />

Zeit war durch wirtschaftliche Probleme, hohe Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> soziale Unruhen<br />

gekennzeichnet. Schlechte Lebensbedingungen führten in sozial niedrigen<br />

Schichten zu Krankheiten. Dies macht die Forderung nach dem Bau von Bädern,<br />

Park- <strong>und</strong> Sportanlagen "zur Volksges<strong>und</strong>ung" nachvollziehbar.<br />

Urheber des Volksparks in <strong>Bamberg</strong> war Victor Luster, der von 1921-1947 Gartenamtsdirektor<br />

in <strong>Bamberg</strong> war. Für die Gebäude im Bereich des Volksparks<br />

zeichnet der Architekt Max Hofstetter verantwortlich. Victor Luster, der vor seiner<br />

Anstellung in <strong>Bamberg</strong> bei der Gartenamtsdirektion in Hamburg gearbeitet hatte,<br />

hatte dort an der Entstehung des Altonaer Volksparks mitgewirkt <strong>und</strong> diese Ideen<br />

mit nach <strong>Bamberg</strong> gebracht. Als Vorbild für den <strong>Bamberg</strong>er Volkspark diente<br />

zudem "Die große Kölner Anlage für Turnen <strong>und</strong> Sport", die damals gerade im<br />

Rahmen von Notstandsarbeiten in großstädtischer Umgebung fertig gestellt worden<br />

war. Auch hier waren Vereinssportanlagen in eine öffentliche Parkanlage eingebettet<br />

worden.<br />

In <strong>Bamberg</strong> wurde 1926 das Bayerische Turnfest ausgetragen; in diesem Zusammenhang<br />

war die Finanzierung einer großen Festwiese gesichert. Luster hat<br />

die Gelegenheit ergriffen, die jahrelange Suche von Sportvereinen nach Übungs-<br />

<strong>und</strong> Sportplätzen mit der Anlage einer Festwiese zu einem Gesamtkonzept zu<br />

verbinden.<br />

Die Stadt <strong>Bamberg</strong> erwarb 1925 das benötigte Gr<strong>und</strong>stück (ca. 25ha Hochwald)<br />

vom Bayerischen Staat. Die Idee des <strong>Bamberg</strong>er Volksparks fand bei den Vereinen,<br />

aber auch bei wohlhabenden <strong>Bamberg</strong>er Bürgern Zuspruch, so dass der Bau<br />

auch mit deren Geld- <strong>und</strong> Sachspenden realisiert werden konnte. Die langfristige<br />

Verpachtung der einzelnen Sportgelände an die Vereine war bereits damals Konzept.<br />

Der auf der folgenden Seite abgebildete Plan kann wohl als Rahmenplanung für<br />

den Volkspark bezeichnet werden. Die Planung wurde dann in den Jahren 1925<br />

bis 1936, <strong>und</strong> zwar fast ausschließlich im Rahmen von Notstandsarbeiten, realisiert.<br />

Es entstanden Stadion, Festwiese, Fußballplätze, Radrennbahn, Vorplatz an<br />

der Pödeldorfer Straße <strong>und</strong> das Eis- <strong>und</strong> Rollsportgelände.<br />

1956 erfolgte die Ergänzung durch das damalige Stadionbad. In der jüngeren<br />

Vergangenheit folgten noch weitere Sportanlagen <strong>und</strong> Gebäude, aber auch Um-<br />

<strong>und</strong> Anbauten innerhalb des historischen Geländes. Die Radrennbahn mit Tribüne<br />

wurde 1982 wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Fuß- <strong>und</strong> Radwegeanschluss<br />

über den Berliner Ring erfolgte in der Neuzeit <strong>und</strong> entspricht der stadtweiten Bedeutung<br />

des Parkgeländes.<br />

Bestand – Freiraum <strong>und</strong> Ökologie<br />

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