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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Digest, 2011<br />

Casus Libyen<br />

135<br />

Frankreichs, Großbritanniens und der USA (Alain Juppe, William Haig und Hillary<br />

Clinton) darüber, dass der Westen trotz der Resolution des UN-Sicherheitsrates<br />

Nr. 1970 vom 26. Februar 2011 über „das vollständige“ und „unverzügliche“<br />

Verbot der „direkten bzw. indirekten Lieferung, des Verkaufs oder der Übergabe<br />

an die Libysche Arabische Dschamahirija von ihrem Territorium oder über ihr<br />

Territorium „der Waffen und Munition, der Kriegsfahrzeuge und Technik, der<br />

halbmilitärischen Ausrüstung und Ersatzteile“ nichtsdestoweniger die Bereitschaft<br />

an den Tag legt, die Frage über die Waffenlieferungen an die libyschen Rebellen auf<br />

der praktischen Grundlage zu besprechen.<br />

Eine Reihe der offiziellen Erklärungen folgte daraufhin von der russischen<br />

Seite. Der offizielle Vertreter des Aussenministeriums der RF und dannSergej<br />

Lawrow selbst erklärten zuerst, dass die Resolution 1973 „übereilig angenommen<br />

wurde“ und „die erweiternde Auslegung“ deren Wortlautes durch die westlichen<br />

Länder und besonders die unberechtigten Ausmaße der militärischen Einmischung<br />

in die libyschen Angelegenheiten unannehmbar sei. Die russische Diplomatie stellte<br />

zwei Argumente in Aussicht, um die neue Position zu erklären. Der Wortlaut der<br />

Resolution 1973 enthielt erstens keine Genehmigung des Bombardements des<br />

libyschen Territoriums. Es wurde zweitens festgestellt, dass der Bürgerkrieg in<br />

Libyen vor sich geht. Die Koalition der westlichen Staaten übernahm in dieser<br />

Situation, da sie die massierten Bombardements der libyschen Regierungstruppen<br />

vornimmt, de-facto die Seite nur einer der rivalisierenden Kräfte in Libyen, was<br />

dem Völkerrecht widerspricht.<br />

China definierte am 25.März gleichzeitig mit der Position des<br />

Aussenministeriums der RF auch seine Stellungnahme. Der ständige Vertreter<br />

der VR China bei der UNO Li Baotong erklärte, dass China für „die Achtung<br />

der Souveränität, Unabhängigkeit, Einheit und territorialen Integrität Libyens“<br />

eintritt sowie dafür, dass „die staatlichen Angelegenheiten und die Zukunft<br />

Libyens vom libyschen Volk entschieden werden sollen“. Russland und die VR<br />

China tätigten am 5. April 2011 die gemeinsame Erklärung. Auf der internetsite<br />

des Aussenministeriums der RF erschien an jenem Tag die Mitteilung davon,<br />

dass in Moskau während des Treffens des Stellvertreters des Aussenministers<br />

der RF Alexander Saltanow und des Botschafters Chinas Li Huej „die ernsthafte<br />

Besorgnis“ über die Fortsetzung der Kampfhandlungen in Libyen zum Ausdruck<br />

gebracht wurde, die zum Tode der friedlichen Bürger führen, es wurde „die<br />

unumstößliche Notwendigkeit unterstrichen, das Blutvergießen und Feuer in<br />

Libyen unverzüglich einzustellen“.<br />

Die trockenen Protokollzeilen der Mittelung des Außenministeriums wurden<br />

davor vom Organ des ZK der KPCh „Renmin Ribao“ erklärt. Im Beitrag unter dem<br />

Titel „Ereignisse in Libyen: westliche Länder sollen auf die Idee der Weltsteuerung

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