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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Vadim Lukow<br />

gegenseitigen Hilfe. Wir bestätigen, dass eine solche Zusammenarbeit inklusiven<br />

Charakter trägt und gegen keinerlei dritte Seite gerichtet ist. Wir sind offen für die<br />

Erweiterung des Zusammenwirkens und der Zusammenarbeit mit Staaten, die nicht<br />

zu BRICS gehören, insbesondere mit den Schwellen- und Entwicklungsländern,<br />

sowie mit den entsprechenden internationalen und regionalen Organisationen“,<br />

erklärten die Teilnehmer des Treffens in der abschließenden Deklaration (Ziff. 6).<br />

Somit haben sich die fünf Länder deutlich als eine Vereinigung präsentiert, die<br />

entsprechend der Logik einer multipolaren Welt handelt. BRICS versucht nicht,<br />

einen wie auch immer gearteten neuen „Pol“ zu schaffen, welcher sich gegen<br />

andere — wirtschaftliche oder militärisch-politische — Staatenvereinigungen<br />

behaupten würde. Im Gegenteil, die junge Vereinigung positioniert sich als eine<br />

Struktur, die für die Zusammenarbeit mit dem weitesten Partnerkreis offen ist.<br />

In der gegenwärtigen Etappe setzt BRICS den Hauptakzent in seiner Tätigkeit<br />

auf die finanziell-wirtschaftlichen Fragen, die zur G20-Kompetenz gehören. Das ist<br />

durchaus begründet.<br />

Erstens ist unter den Partnern des Forums die Gemeinsamkeit von Interessen<br />

strategischen Charakters herausgebildet. Alle BRICS-Staaten setzen sich für<br />

eine tiefgreifende Reform der finanziell-ökonomischen Architektur der Welt und<br />

dafür ein, sie mit den neuen Realitäten der Weltwirtschaft in Übereinstimmung<br />

zu bringen, in der mehrere neue Kraftzentren entstanden sind und sich erfolgreich<br />

entwickeln. Bildlich gesprochen stellt BRICS eine Allianz von Reformern<br />

der internationalen finanziell-ökonomischen Beziehungen dar. Besagtes<br />

gemeinsames Grundinteresse dient als mächtiger Stimulus zu einer langzeitlichen<br />

Zusammenarbeit von Staaten, die auf vier Kontenten liegen und in jedem Fall auf<br />

eine unterschiedliche Geschichte zurückblicken.<br />

Zweitens hängt, wie die Ereignisse der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

gezeigt haben, von der „Konstruktion“ des weltweiten finanziell-ökonomischen<br />

Systems in kolossalem Maße bereits nicht nur die internationale ökonomische<br />

Sicherheit, sondern auch die internationale Sicherheit im weiten Sinne des Wortes<br />

ab. Es ist einfach riskant, das archaischen System, das die Krise weder voraussehen<br />

noch effektive Maßnahmen zu ihrer Abwendung oder zumindest Lokalisierung<br />

konnte, zu behalten. Schließlich kann sich die Weltgemeinschaft eine zweite<br />

globale Krise von ähnlichen Ausmaßen nicht leisten, zumal die sozialen und<br />

wirtschaftlichen Folgen der Krisenereignisse von 2008/2009 noch nicht gänzlich<br />

überwunden und ihre tiefliegenden Ursachen nicht beseitigt worden sind.<br />

Es sei betont: Bei der Förderung der Reform der internationalen finanziellökonomischen<br />

Architektur kümmern sich die BRICS-Partner keineswegs lediglich<br />

um ihre eigenen Interessen. In ihrem Blickfeld liegen viel weitere Interessen<br />

aller Schwellen- und Entwicklungsländer. Ein Beweis dafür ist insbesondere<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>

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