Armen Oganessjan - Internationales Leben
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Vuk JEREMIC<br />
Minister für Auswärtige Angelegenheiten Serbiens<br />
RUSSLAND UND SERBIEN:<br />
ACHT JAHRHUNDERTE GESCHICHTE<br />
Der erste Grossfürst der Serben — Stefan Nemanja — beschenkte<br />
die Nation mit drei Söhnen. Im Jahre 1193 begegnete der jüngere<br />
Sohn Rastko im Alter von 18 Jahren dem russischen Mönch vom<br />
Heiligen Berg Athos. Gemeinsam verliessen sie Serbien und begaben sich<br />
zum russischen Kloster des Heiligen Pantaleon am Heiligen Berg Athos.<br />
Dort entschloss sich Rastko, sein <strong>Leben</strong> dem Dienst an Gott zu widmen. Der<br />
Russische Vorsteher des Klosters weihte den jungen Fürsten Rastko zum<br />
Mönch ein und gab ihm den Namen Sava. Diese Mönchweihe versinnbildlicht<br />
die geistige Wiedergeburt der Serben, weil sich Sava zu der Serbisch-<br />
Orthodoxe Kirche bekannte und sie in unser Nationalbewusstsein einführte.<br />
Sava erkannte ebenfalls recht schnell die Bedeutung der Bildung nationaler<br />
staatlicher Institute: er wurde zum Autor unserer ersten schriftlichen Verfassung. Das<br />
im Jahre 1219 veröffentlichte Lenkbuch (Rechtskodex) ist auch unter der Bezeichnung<br />
Nomokanon (Kirchengesetzbuch) bekannt und unmittelbar zu einem Dokument<br />
geworden, das einen starken Einfluss auf die ganze slawische Welt ausgeübt hat. Im<br />
Jahre 1274 verkündete die Russisch-Orthodoxe Kirche auf der Kirchenversammlung<br />
von Wladimir den Rechtskodex Nomokanon zum einzigen kanonisch beschlossenen<br />
Kirchengesetzesbuch. Die Kirchen benutzten den Kodex bis zum 20. Jahrhunderte.<br />
Sava schrieb: „Der Glaube kann uns retten nur zusammen mit guten Taten und<br />
durch diese Taten“. Eine solche edle Vermengung bildet eine Art Kernstück der<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>