Armen Oganessjan - Internationales Leben

200 Andrej Dubina
im Buch ist wohl das Interessanteste für
den Leser. Sie bleibt doch sonst „hinter
den Kulissen“ für Außenstehende,
für die die Diplomatie in den glatten
Te x t e n d e r K o m m u n i q u e s u n d
Mitteilungen über die Verhandlungen
der Staatsmänner besteht. S. Zackheos
schreibt darüber, wie diese oder
jene Teilnehmer der geschilderten
Ereignisse, darunter die UN-Vertreter,
die angeblich unvoreingenommen
sein sollten, abhängig von deren
persönlichen Eigenschaften, mitunter
aber auch von ihren politischen
Neigungen oder sogar persönlichen
Sympathien oder Abneigungen ihre
Linie durchsetzten. In manchen heiklen
Situationen gab es sogar Anspielungen
auf die persönliche Sicherheit.
D a s B u c h i s t n i c h t s c h l e c h t
illustriert, die persönlichen Momente
der Publikation sind durch Fotos jener
unterstrichen, die zusammen mit dem
Autor an den beschriebenen Ereignissen
teilnahmen.
Das Buch wird nach meiner
Meinung für viele relevant: sowohl
für Spezialisten und Forscher der
G eschichte der internationalen
Beziehungen als auch die Leser, die
sich für gegenwärtige internationale
Beziehungen und Praxis der Arbeit der
Diplomaten interessieren.
Die Erinnerungen vieler russischer
Diplomaten, die zu den wichtigsten
E r e i g n i s s e n i n d e r We l t H a n d
anlegten, erschienen in der letzten
Zeit. Ihre Autoren halten sich jedoch
leider oft an den Geist der offiziellen
Publikationen, vieles kann man nur
„zwischen den Zeilen“ lesen. Es wäre
wünschenswert, wenn man in den
Werken auch unserer Diplomaten
mehr über Realien der praktischen
Politik, lebendige Leute und handelnde
Personen lesen könnte.
Schlüsselwörter: „Diplomatie von
Zypern. Persönliches Zeugnis“, Sotos
Zackheos.