Armen Oganessjan - Internationales Leben
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Andrej Denissow<br />
Tatsächlich belebten sich in der letzten Zeit die russisch-amerikanischen<br />
Verbindungen, darunter auch auf militärischem Gebiet. Beispielsweise waren<br />
im Rahmen des unlängst stattgefundenen Luftfahrtsalons — erstmalig im Laufe<br />
von vier Jahren — amerikanische Militärflugzeuge anwesend. Ihrerseits bereitet<br />
sich unsere Luftwaffe auf die gemeinsamen Manövern auf dem amerikanischen<br />
Territorium unter Einsatz unserer Flugzeuge. Das ist nur eine kleine Episode, doch<br />
ist sie bezeichnend genug.<br />
Über unser Land geschieht — per Luft und zu Lande — die Versorgung der<br />
amerikanischen Truppen, die ihre Mission in Afghanistan erfüllen. Auch das ist<br />
eine ausserordentlich wichtige Komponente unserer militärischen Zusammenarbeit.<br />
Regelmässig tauschen wir militärische Delegationen aus; gegenseitige Besuche von<br />
Kriegsschiffen finden statt. Mit einem Wort: wenn wir nur diesen Bereich nehmen,<br />
so ist es mit dem „Neubeginn“, wie mir scheint, alles in Ordnung.<br />
Aber die Beziehungen zwischen unseren Ländern gehen natürlich weit<br />
über den Rahmen militärischer Kontakte hinaus. Immerhin ist das Wichtigste<br />
die Politik, die Verhältnisse zwischen den führenden Persönlichkeiten, die<br />
Fähigkeit der aussenpolitischen Ämtern — des russischen Aussenministeriums<br />
und des Aussenministeriums der USA — eine konstruktive Arbeitsatmosphäre<br />
aufrechtzuerhalten, die erlaubt, beliebige Fragen zu lösen, darunter auch<br />
komplizierte, zugespitzte Fragen, in denen wir uns nicht einig sind. Jedenfalls gibt<br />
es dann eine Chance, eine Lösung zu finden.<br />
A.<strong>Oganessjan</strong>: Für eine gewisse Instabilität in den russisch-amerikanischen<br />
Beziehungen sorgte die Reaktion der amerikanischen Seite auf den „Fall<br />
Magnizki“. Zu diesem Thema haben wir eine Frage unseres Hörers: „Warum wird<br />
in den USA so viel vom „Fall Magnizki“ geredet? Worin liegt die Ursache für einen<br />
derart schmerzlichen, scharfen Standpunkt der amerikanischen Führung in dieser<br />
Geschichte? Ist es so, dass sich in den USA Ähnliches niemals geschehen ist und<br />
nicht geschieht?“<br />
A. Denissow: Natürlich ist so was bereits geschehen und geschieht. Wollen<br />
wir aufrichtig mit uns selbst sein. Die Geschichte mit Magnizki ist schliesslich —<br />
eindeutig — eine irgendwie nicht normale Episode. Und Personen, die am Tod<br />
dieses Menschen schuld sind, müssen in jedem Fall bestraft werden. Auch wenn<br />
dieser Mensch an gewissen finanziellen Verfehlungen schuld ist.<br />
All das liegt auf der Hand, und vor allem darauf lenkt der Präsident<br />
Russlands Aufmerksamkeit. Er hat in ausreichend harten Ausdrücken sowohl die<br />
Durchführung einer Untersuchung als auch entsprechende Schlussfolgerungen<br />
verlangt. Was auch geschieht.<br />
Wenn wir das Obengesagte berücksichtigen, sehen allerlei Übungen der<br />
amerikanischen Gesetzgeber — milde gesagt — zweifelhaft aus. Anscheinend<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>