Armen Oganessjan - Internationales Leben
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Patriarch Kyrill<br />
fanden bereits in Brüssel und Buenos Aires statt; im Dezember 2011 gibt es<br />
Pläne, eine solche Konferenz in Peking einzuberufen.<br />
Neue Aussichten der Zusammenarbeit der Kirche und des Russischen Staates<br />
bei der Unterstützung der Landsleute sowie beim Schutz ihrer Rechte eröffnete<br />
das durch die Staatsduma Russlands im Juli 2010 verabschiedete Gesetz der<br />
Russischen Föderation über die Unterbreitung von Berichtigungsanträgen<br />
zum Gesetz „Über die Landsleute“. Zu diesem Gesetz wurden unter anderem<br />
Bestimmungen unterbreitet, die den Beistand des Staates bei der Gründung von<br />
religiösen Organisationen durch die Landsleute sowie die Hilfe der Behörden bei<br />
der Realisierung sozial bedeutender Initiativen von religiösen Organisationen<br />
im Rahmen der geistigen Unterstützung der Landsleute, bei der Pflege der<br />
Muttersprache und der Kultur vorsehen. Was uns noch bevorsteht, ist, diese<br />
Normen gedanklich zu verarbeiten und sie in eine praktische Bahn zu lenken.<br />
Aber schon heute ist klar, dass der Russische Staat die bedeutsame Rolle religiöser<br />
Organisationen bei der Sorge um unsere Brüder und Schwestern, die in der<br />
Zerstreuung leben, anerkannt hat.<br />
Zu einer guten Tradition wird, wenn die hohen Repräsentanten des Russischen<br />
Staates während ihrer Visiten im Ausland Kirchengemeinden des Moskauer<br />
Patriarchats besuchen. Der Präsident D.A.Medwedew, der Vorsitzende der<br />
Regierung W.W.Putin und der Aussenminister S.W.Lawrow geben sich im Zuge<br />
ihrer Auslandsreisen die Mühe, Zeit für den Besuch von russischen Kirchen und<br />
heiligen Plätzen des Russisch-Orthodoxen Glaubens zu finden. Ich weiss, dass im<br />
November 2010 Sergej Wiktorowitsch Lawrow die Kirchengemeinde der Heiligen<br />
Xenia von Petersburg in Nürnberg besucht hat. Ein jeder Besuch dieser Art wird<br />
zu einem beredten Zeugnis vom neuen Russland für ausländische Kollegen und<br />
insgesamt für die internationale Gemeinschaft.<br />
Die Unterstützung ausländischer Einrichtungen der Russisch-Orthodoxen<br />
Kirche bedeutet auch noch die Förderung der russischen Präsenz in fremden<br />
Ländern. Zur Ausweitung einer solchen Präsenz trägt die Praxis der Eröffnung<br />
neuer Kirchengemeinden in Ländern bei, wo die Zahl unserer Landsleute wächst.<br />
Hinweisen möchte ich ganz besonders auf das herrliche Beispiel der guten<br />
Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat beim Aufbau des künftigen russischen<br />
geistlich-kulturellen Zentrums mit einer Kathedrale in Paris. <strong>Leben</strong>snotwendig ist<br />
ein solches Zentrum nicht nur für die Vertreter der russisch-orthodoxen Diaspora,<br />
sondern auch für viele Emigranten der ersten und der zweiten Welle.<br />
Die besondere Rolle des orthodoxen Glaubens in der Russischen Welt setzt<br />
die Herstellung und Entwicklung einer engen Zusammenarbeit Russlands mit<br />
der orthodoxen Welt voraus, die in zivilisatorischer Hinsicht uns besonders<br />
nahe steht. Im Laufe von mehreren Jahrhunderten — mit Ausnahme der<br />
<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>