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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Alexej Meschkow<br />

lehnte 1475 die Einladung des türkischen Sultans ab und begab sich zusammen<br />

mit dem russischen Botschafter Semjon Tolbusin nach Moskau, wo ihm die<br />

Errichtung der eichtigsten Kathedrale der Hauptstadt, der Uspenski (Mariä-<br />

Entschlafens-Kathedrale) Kathedrale beauftragt wurde (1475-1479). Im Laufe der<br />

Vorbereitung auf diese Arbeit besuchte der italienische Baumeister Wladimir und<br />

andere altrussische Städte und unternahm eine ferne Reise nach Norden bis zu<br />

den Solowezkij-Inseln. Der Großfürst von Moskau Iwan III. Wassiljewitsch fand<br />

daraufhin die Verwendung für sein Talent des Militäringenieurs. Zum späteren<br />

Zeitpunkt wirkten in Moskau Mark Frjasin, Antonio Solari, Aleiz Novy, die die<br />

Palastgemächer, darunter die bis heute erhalten gebliebene Facettenkammer, die<br />

Archangelskij (Erzengel-Kathedrale) sowie die erstklassigen für die damalige Zeit<br />

Fortifikationsbauten errichteten.<br />

Auf der Grundlage der sich erweiternden Kontakte sowohl in der Sphäre der<br />

Kultur als auch der Politik und Diplomatie wurden seit dem 15. Jahrhundert in<br />

den italienischen Werken Moskau und Russland dargestellt, und in den russischen<br />

literarischen Denkmälern trifft man immer öfter die Darstellungen Italiens. Das<br />

Buch A. Contarinis über die Persienreise und den Aufenthalt in Russland wurde<br />

1478 veröffentlicht. Der italienische Diplomat schilderte betont positiv das<br />

Hofleben beim Großfürsten Iwan III. Wassiljewitsch, mit dem er sich mehrmals<br />

in den Gemächern des Moskauer Kremls unterhalten konnte. Sympathisch sind<br />

auch die Gestalten der Russen, die den Venezianer umkreisten und ihm häufig im<br />

unbekannten Land zu Hilfe eilten.<br />

Russland und Moskau erscheinen nicht nur in den speziellen historischgeographischen<br />

westeuropäischen Werken, sondern auch auf den Seiten der<br />

schönen Literatur wie zum Beispiel im „Verliebten Orlando“ des italienischen<br />

Dichters Matteo Maria Boiardo. In der russischen Literatur des 15. Jahrhunderts<br />

sind auch Werke bekannt, die die Bilder der fremdländischen Welt darstellen.<br />

Die Kontakte mit den Vertretern verschiedener europäischer Völker sind in den<br />

Werken geschildert, die der Reise der russischen Delegation zum 1438-1439<br />

abgehaltenen Konzil in Florenz gewidmet waren. Die Reisen zu geschäftlichen und<br />

sonstigen Zwecken in verschiedene Städte und Länder wurden von den Reisenden<br />

manchmal in den kurz zusammengefassten Reisenotizen, mitunter aber in längeren<br />

Aufzeichnungen beschrieben.<br />

Die Zeit der zeitweiligen Kontakte zwischen Russland und Europa endete<br />

in der Epoche der Petrinischen Reformen. Peter I. vollbrachte den kulturellen<br />

Umschwung, der zur präzedenzlosen Erscheinung in der Geschichte der<br />

zivilisatorischen Entwicklung der Alten Welt wurde. Dem großen Reformer<br />

Russlands gelang es nicht nur, den russischen Staat und den Alltag des enormen<br />

Landes zu modernisieren, sondern auch Thematik und Sprache der russischen<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>

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