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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Andrej Denissow<br />

mit recht schwerwiegenden Problemen in dieser Richtung konfrontiert. Zugleich<br />

rückte Brasilien in die Vorderpositionen in der Welt als ein führender Lieferant von<br />

Nahrungsmitteln auf. In den letzten Jahren steigt auch Russland in die führenden<br />

Positionen auf diesem Markt (darunter auch im laufenden Jahr). Wir haben was zu<br />

erörtern. Und wir — die BRICS-Länder — haben nichts zu verheimlichen.<br />

Wir arbeiten in der UNO zusammen. Übrigens ist die jetzige Periode sehr<br />

interessant, da dem Sicherheitsrat neben zwei ständigen Mitgliedern — Russland<br />

und China — drei Staaten als nicht ständige Mitglieder angehören: Indien,<br />

Südafrika und Brasilien. Mit anderen Worten: im Sicherheitsrat ist BRICS<br />

vollinhaltlich vertreten. Übrigens gereicht das der alltäglichen Tätigkeit des<br />

Sicherheitsrates zum Nutzen.<br />

A. <strong>Oganessjan</strong>: „Gibt es im Herangehen an die Ereignisse in Syrien vielleicht<br />

eine Spaltung innerhalb von BRICS?“ fragt unser Hörer. „Denn unlängst wurde<br />

von einer gemeinsamen Demarche seitens der diplomatischen Vertretungen<br />

Indiens, Südafrikas und Brasiliens gemeldet. China und Russland hielten sich<br />

dabei zurück“.<br />

A. Denissow: Aber nein, völlig offensichtlich ist, dass es hier keine<br />

Widersprüche gibt. Erwähnt habe ich bereits, dass wir dennoch etwas<br />

unterschiedlich sind. China und Russland sind ständige Mitglieder des<br />

Sicherheitsrates der UNO, während Südafrika, Brasilien und Indien nicht zu<br />

ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates gehören. In einem gewissen Masse<br />

haben sie, wie man so sagt, mehr Bewegungsfreiheit in dieser Eigenschaft. Und<br />

wenn irgendwelche Anregungen von ihnen ausgehen, wird gemeint, dass sie einen<br />

breiteren Kreis von Ländern vertreten, als die, die zur BRICS-Fünf gehören. Wir<br />

arbeiten sehr eng zusammen.<br />

Als beispielsweise die jüngste Erklärung des Vorsitzenden des Sicherheitsrates<br />

der UNO über Syrien (sie ist ein offizielles Dokument, das von allen Länden<br />

abzustimmen ist) besprochen und angenommen wurde, traten als Anreger<br />

dieser Erklärung ausgerechnet diese drei Länder auf. Sie übernahmen auch eine<br />

Vermittlerfunktion. Ihre Vertreter waren nach Damaskus gereist, um irgendwelche<br />

Massnahmen zur Errichtung von Brücken zwischen den rivalisierenden Seiten zu<br />

finden. Das ist eine ausserordentlich positive und verantwortliche Rolle. Also gibt<br />

es hier keinen Widerspruch.<br />

Wir sind tatsächlich nicht gleichartig, vertreten aber recht nahe Ansichten über<br />

unsere Weltumgebung.<br />

A. <strong>Oganessjan</strong>: In der letzten Zeit fährt eine Diskussion über die Dauerhaftigkeit<br />

des System der internationalen Beziehungen fort, das in den Vereinbarungen von<br />

Jalta festgelegt worden ist. Ein Hörer aus Simferopol fragt: Inwieweit sind die<br />

Prinzipien von Jalta dauerhaft, auf denen der Nachkriegsfrieden aufgebaut wurdet?<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>

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