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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Digest, 2011<br />

Die vorwiegende Mission Russlands<br />

sowjetischen Periode — trat Russland als Befürworterin und Beschützerin der<br />

Völker orthodoxen Glaubens ein, was damit zusammenhing, dass diese Völker<br />

ihre politische Unabhängigkeit verloren hatten und seitens andersgläubiger und<br />

anderskonfessioneller Behörden unterdrückt worden waren. Heute ist die Situation<br />

anders, obwohl die Länder orthodoxen Glaubens — zum Unterschied von den<br />

westlichen oder den islamischen Ländern — ihre eigene Integrationsvereinigung<br />

immer noch nicht gebildet haben. Perspektiven einer solchen Vereinigung sind<br />

heutzutage nicht in Sicht, obwohl das Zusammenwirken bei der Bewahrung<br />

des Erbes des orthodoxen Glaubens auf allen <strong>Leben</strong>sgebieten zu einer wichtigen<br />

Aufgabe sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene für Länder der<br />

orthodoxen Tradition werden kann. Ich bin der Ansicht, dass es wichtig ist,<br />

Aktivitäten zu unterstützen, die in dieser Richtung von der Interparlamentarischen<br />

Versammlung des russisch-orthodoxen Glaubens, von der Stiftung des Heiligen<br />

Erstberufenen Apostels Andreas sowie von anderen Organisationen betrieben<br />

werden.<br />

Nicht unwichtig ist die Pflege der kirchlichen Verbindungen zu alten<br />

orthodoxen Patriarchaten des Nahen Ostens, die in einer nicht sehr einfachen<br />

ethnisch-religiösen Atmosphäre existieren. Auf dem Programm meiner Besuche<br />

bei brüderlichen uralten Patriarchaten stehen auch Begegnungen mit führenden<br />

Persönlichkeiten nichtorthodoxer und mosleminischer Gemeinden, mit der<br />

politischen Führung der Länder.<br />

Im Laufe der ganzen Geschichte der jugoslawischen Krise erwiesen die<br />

Russisch-Orthodoxe Kirche und der Russische Staat Unterstützung unseren<br />

serbischen Brüdern und ihrem Standpunkt in einer Reihe wichtiger Fragen, darunter<br />

der Frage bezüglich des Status von Kosovo und Metochien. Die Hierarchen der<br />

Serbisch-Orthodoxen Kirche brachten uns wiederholt ihre grosse Dankbarkeit für<br />

diese Unterstützung zum Ausdruck. Leider müssen wir feststellen, dass sich das<br />

Kosovo-Problem erneut zuspitzt. Im August 2010 gab das KFOR-Oberkommando<br />

eine offizielle Erklärung ab, der zufolge die zahlenmässige Stärke des<br />

internationalen friedensstiftenden Truppenkontingents in Kosovo und Metochien<br />

verringert wird und der allmähliche Prozess der Übergabe der dort befindlichen<br />

alten Klöster unter den Schutz der örtlichen Polizei beginnt. Die Russisch-<br />

Orthodoxe Kirche teilt die im Zusammenhang damit wiederholt zum Ausdruck<br />

gebrachte Besorgnis der Serbisch-Orthodoxen Geistlichkeit. Wir sind der Meinung,<br />

dass dieser Schritt die Veröffentlichung von Tatsachen verhindern kann, denen<br />

zufolge die religiöse Freiheit der orthodoxen Gläubigen in Kosovo und Metochien<br />

eingeschränkt wird. Es besteht die Befürchtung, dass die Polizei von Kosovo, die<br />

sich aus der örtlichen albanischen Bevölkerung rekrutiert, weder überzeugende<br />

Garantien für die Bewahrung der in dieser Region befindlichen grossen Denkmäler<br />

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