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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Sergej Nikolajew<br />

verbreiten. Gemeint sind beispielsweise das im Außenministerium für Fragen der<br />

Demokratie, der Menschenrechte und der Arbeit zuständige Büro, die föderale<br />

USA-Agentur für internationale Entwicklung, der Nationale Fonds für Demokratie,<br />

der Soros-Fonds. Sie finanzierten die örtlichen Nichtregierungsorganisationen,<br />

befassten sich mit der Herausgabe und Verbreitung der entsprechenden<br />

Propagandaliteratur und unterstützten die oppositionellen politischen Kräfte, die<br />

sich auf den Westen orientierten.<br />

Im März 2005 wurde von der „Tulpenrevolution“ in Kirgisien sein Präsident<br />

A. Akajew gestürzt, der übrigens in Washington als ein mustergültiger liberaler<br />

Politiker galt. Kriminelle und extremistische Gruppierungen nutzten die<br />

„Revolutionssituation“ aus, was zu Massenunruhen und Plünderungen führte.<br />

Sehr bald darauf, im Mai 2005, brachen Unruhen in der Stadt Andischan<br />

(usbekischer Teil des Fergana-Tals) aus. Die Meuterer, die mit der islamistischen<br />

Organisation „Akramiya“ verbunden waren, bemächtigten sich der Waffen und<br />

machten Geiseln. Die Behörden mussten zur Wiederherstellung der Ordnung<br />

Gewalt anwenden.<br />

Die Ereignisse in Kirgisien und Usbekistan bestätigten, dass die Gefahren für<br />

die Stabilität im Raum nicht nur vom islamischen Extremismus und internationalen<br />

Terorismus ausgingen, sondern auch von den USA, die den Weg des Exports<br />

der Demokratie und der direkten Unterstützung der „farbigen Revolutionen“<br />

beschritten hatten. 27 Sie lösten durchaus begründete Besorgnis der herrschenden<br />

Eliten der zentralasiatischen Staaten aus. Genauso wurden sie in Russland und<br />

China aufgenommen.<br />

Bald wurde im Westen eine lärmreiche Kampagne entfaltet, in deren Verlauf<br />

die usbekischen Behörden und Präsident Islam Karimow persönlich „der<br />

groben Verstöße gegen die Menschenrechte und einer unverhältnismäßigen<br />

Gewaltanwendung gegen die friedliche Bevölkerung“ bei den Ereignissen in<br />

Andischan bezichtigt wurden. Tonangebend waren in dieser Kampagne die USA.<br />

Im Ergebnis blieben die Beziehungen zwischen Taschkent und Washington lange<br />

Zeit stark angeschlagen.<br />

In jener Periode stiegen bei vielen zentralasiatischen Politikern Zweifel daran<br />

auf, dass die militärische USA-Präsenz tatsächlich zur Festigung der Sicherheit in<br />

der Region beitragen könne.<br />

Am 5. Juli 2005 wurde auf dem SOZ-Gipfel in Astana im Konsensverfahren die<br />

Empfehlung für die Länder der internationalen Koalition, die eine antiterroristische<br />

Operation in Afghanistan durchführte, angenommen, die Aufenthaltsdauer ihrer<br />

Militärkontingente auf dem Territorium der zentralasiatischen Staaten festzulegen.<br />

Am 29. Juli 2005 teilte Usbekistan den USA warnend mit, dass sie für den Abzug<br />

ihres Fliegerstützpunktes aus Chanabad sechs Monate Zeit hätten.<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>

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