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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Sergej Nikolajew<br />

— zur Entwicklung der Bürgergesellschaft, der Macht des Gesetzes und einer<br />

transparenten Marktwirtschaft in den Staaten der Region beitragen. 18<br />

Dennoch gewann die amerikanische Politik in Zentralasien zu Beginn des neuen<br />

Milleniums keinen ganzheitlichen Charakter. Zwar gelang es Washington, seinen<br />

Einfluss in der Region zu festigen, aber deutliche Vorzüge gegenüber Moskau<br />

konnten bis dahin nicht vorgewiesen werden. Das Wesen ihrer gegenseitigen<br />

Beziehungen ließe sich wohl eher wie ein „Spiel mit Nullergebnis“ definieren.<br />

Die bereits zur Sowjet-Zeit geknüpften Handels- und Wirtschaftskontakte<br />

Russlands mit den zentralasiatischen Republiken entwickelten sich weiter.<br />

Obwohl die Staaten Zentralasiens seit 1994 im Rahmen der „Partnerschaft für<br />

den Frieden“ die Zusammenarbeit mit der Nato aufnahm, orientierten sie sich im<br />

Verteidigungsbereich nach wie vor auf die russische Rüstung und Militärtechnik.<br />

Die russischen Positionen im Bereich der Gewährleistung der regionalen<br />

Sicherheit wirkten ebenfalls recht fest. Gerade Russland leistete den entscheidenden<br />

Beitrag zur Beendigung des Bürgerkriegs in Tadschikistan (1992—1996), der<br />

die Gefahr von unvorhersagbaren Folgen für die gesamte Zentralasiatische<br />

Region in sich barg, nachdem unser Land zu diesem Zweck alle ihm verfügbaren<br />

Möglichkeiten nutzte, darunter auch sein hohes internationales Ansehen. Das<br />

erlaubte es im Grunde, Tadschikistans territoriale Integrität zu erhalten und eine<br />

politische Konfliktregelung zu gewährleisten. Als im August-September 1999 in<br />

die kirgisischen Rayons Batken und Tschon-Alai Extremisten der Islamischen<br />

Bewegung Usbekistans eindrangen, erwies ihm Russland eine wesentliche Hilfe bei<br />

der Liquidierung dieses Angriffs der Islamisten. 19<br />

Die Ereignisse vom 11. September 2001 beschleunigten mächtig das Wachstum<br />

der drastisch zunehmenden Aufmerksamkeit für die Zentralasiatische Region, die<br />

sich nun am vorderen Rand des Kampfes gegen den Terrorismus sah. Sie ließen<br />

Washington den Platz Zentralasiens im System ihrer außenpolitischen Prioritäten<br />

wesentlich umwerten, weil die Region für die Durchführung der Operation<br />

„Enduring Freedom“ in Afghanistan eine außerordentlich große Bedeutung gewann.<br />

Russland und die zentralasiatischen Länder, die bereits nur zu gut wussten, was<br />

für eine ernste Gefahr der internationale Terrorismus darstellt, unterstützten die<br />

kollektiven Bemühungen um die Abwehr dieser globalen Gefahr.<br />

Russland gab seine Bereitschaft bekannt, seinen Luftraum für die Flugzeuge<br />

feizugeben, die humanitäre Frachten in die Gegend der antiterroristischen Operation<br />

heranflogen. Hierbei wurde unterstrichen, dass eine solche Position mit seinen<br />

Verbündeten unter den zetralasiatischen Staaten vereinbart worden war, die die<br />

Möglichkeit, ihre Flugplätze zur Verfügung zu stellen, für sich ebenffalls nicht<br />

ausschlossen. 20 Konkrete Fragen der Zusammenarbeit mit den Teilnehmern an dieser<br />

Operation löste die Führung der zentralasiatischen Staaten natürlich selbstständig.<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>

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