02.01.2013 Aufrufe

Armen Oganessjan - Internationales Leben

Armen Oganessjan - Internationales Leben

Armen Oganessjan - Internationales Leben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

166<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong><br />

wichtigste Verteidigungsstreifen gegen die Militarisierung der Menschheit.<br />

Während technische Erfindungen, wissenschaftliche Entdeckungen und<br />

Industrieumwälzungen schon deshalb gut sind, weil sie den Raum der Wahl der<br />

Zivilisation nicht verengen, sondern erweitern, birgt der hemmungslose militärische<br />

wissenschaftlich-technische Fortschritt Gefahren nicht für welche auch immer<br />

potenzielle Gegner, sondern für die ganze Menschheit in sich.<br />

Müssen die militärischen wissenschaftlich-technischen Studien und die E/F-<br />

Arbeiten begrenzt werden? Bisher ist offenbar niemand bereit, die Frage auf diese<br />

Weise zu stellen.<br />

Als Erstentdecker der neuen Art von Kriegen (worauf die modernen<br />

militärwissenschaftlichen Ausarbeitungen denn auch gezielt sind) gelten<br />

zwei Amerikaner: David Ronfeldt und John Arquilla, zwei Mitarbeiter der<br />

RAND Corporation, die 2000 das Buch „Das Schwärmen und die Zukunft des<br />

Konfliktes“ veröffentlichten. Gerade damals kamen die militärischen Ausdrücke<br />

wie „Netzwerkkriege“, „netzwerkzentrische Operationen“, „netzwerkzentrische<br />

Schlag- und Aufklärungskuppel“, „Kampfplattformen“ und „Kampf-Cluster“<br />

in Umlauf. Gerade diese Ideen bringen den Einsatz von unbemannten<br />

Stoß- und Aufklärungsflugzeugen und -hubschraubern mit sich, ebenso von<br />

Kampfrobotern des Schlachtfeldes, von Railtronics, d. h. von Geschützen, die<br />

mit Hilfe der Elektrizität bis mehr als 600 Kilometer weit schießen können, von<br />

Hyperschallraketen mit einer Fluggeschwindigkeit bis zu 10 M, superneuen<br />

militärtechnischen Computer-Informationstechnologien, von Gefechts- und<br />

Aufklärungs-Raumflugkörpern sowie von vielem, vielem anderen, darunter von<br />

Waffen zur Einwirkung auf das Denken und Verhalten der Menschen.<br />

Die Vereinigten Staaten haben mit ihren wissenschaftlichen Ausarbeitungen im<br />

militärischen Bereich im Wettrüsten schon die ganze Welt „um eine Spiralwinde“<br />

überholt. Doch beim Ausbau der tieferen militärwissenschaftlichen Forschungen<br />

wollen die USA die ganze Menschheit bereits um „zwei volle Winden“ überholen,<br />

um für lange Zeit eine unerreichbare militärische Supermacht bleiben zu können.<br />

Möglicherweise wollen sie damit die Verteilung der militärischen Stärke ohne die<br />

amerikanische Dominanz — in Wirtschaft, Politik, Finanzen usw. — kompensieren.<br />

Die Zahl der militärischen Forschungszentren in den USA geht nicht<br />

zurück. Geringer ist jetzt nur die Zahl von Betrieben, die die Serienwaren für<br />

Amerikas Streitkräfte produzieren, durch ihre Fusion sind mächtige Industrie-<br />

Cluster entstanden. Aber mit den militärtechnischen Forschungen befassen sich<br />

nach wie vor beinahe alle technologischen Universitäten der USA. Mehr noch,<br />

unter Nutzung der Erfahrungen der UdSSR haben die USA in den letzten Jahren<br />

staatliche militärische Forschungsinstitute geschaffen, und auch die durch die<br />

Luftstreitrkäfte der USA gegründete weltbekannte analytische RAND Corporation<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!