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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Vuk Jeremic<br />

Ein anderer russische Serbe — Michail Andrejewitsch Miloradowitsch — ist<br />

ein General, der in den berühmten Schlachten im Krieg gegen Napoleon eine<br />

herausragende Rolle gespielt hat. Für seine Verdienste wurde ihm — dem ersten<br />

Menschen in Russland — das Recht zuerkannt, an der Schulter das Ehrenzeichen des<br />

Zaren Alexander I. zu tragen. Nach dem Dienst als Kommandeur eines Garde-Korps<br />

wurde er zum General-Gouverneur von Sankt Petersburg ernannt. Die Zeitgenossen<br />

kannten ihn als einen besonders freigebigen Gönner der Kulturschaffenden.<br />

Serbien schätzt auch den Umstand, dass der russische Priester Maxim Suworow<br />

im Jahre 1727 nach Belgrad gekommen ist und dort die erste Schule gegründete<br />

hat. Mit grosser Herzenswärme erinnern wir uns daran, dass A.S. Puschkin<br />

Poeme geschrieben hat, die den Führern des ersten und des zweiten serbischen<br />

Aufstandes — Karageorg und dem Fürsten Milos — gewidmet worden sind. Wohl<br />

bekannt ist auch, dass Lew Tolstoi der handelnden Person Wronski den Charakter<br />

von Nikolai Nikolajewitsch Rajewski zugrundelegte, eines russischen Helden, der<br />

sich als Freiwilliger am Kampf der Serben gegen die Ottomanische Türkei beteiligt<br />

hatte und im Jahre 1876 ums <strong>Leben</strong> gekommen war.<br />

Russland war — im Laufe der ganzen Geschichte — ein treuer Verbündeter<br />

Serbiens. Während unseres Kampfes gegen die Türken war beispielsweise die<br />

Unterstützung Russlands von entscheidender Bedeutung. Im November 1804<br />

empfing der russische Aussenminister, Fürst Adam Tschartoryiski — als erster<br />

in der Geschichte — eine offizielle Delegation unseres Landes. Als es galt, den<br />

Frieden mit der Porta zu festigen, erwies Russland ohne Schwankungen eine<br />

Unterstützung. Im Jahre 1830 — acht Jahre vor der Herstellung diplomatischer<br />

Beziehungen — wurde der Zar Nikolai I. zum ersten unter den Herrschern, die den<br />

serbischen Vertretern Audienz gewährt hatten.<br />

In den zwei Weltkriegen des 20. Jahrhunderts waren wir auch zuverlässige<br />

Verbündete. Unmöglich ist, der Vergessenheit den Umstand anheimfallen zu lassen,<br />

dass Russland in Beantwortung der österreichisch-ungarischen Aggression gegen<br />

Serbien im Sommer 1914 in den Ersten Weltkrieg getreten war. Im Herbst des nächsten<br />

Jahres war unsere — in Kämpfen erschöpfte — Armee unter Führung des 72 jährigen<br />

Königs Peter I. gezwungen, einen langen Rückzug über Albanien zum Ionischen Meer<br />

anzutreten. Im Januar 1916 versammelten sich etwa 100000 Serben am ungastlichen<br />

Ufer dieses Meeres. Dabei wurde der Beschluss der Engländer und der Franzosen,<br />

Schiffe zu entsenden, um die Serben zu einem gefahrlosen Ort zu bringen, unter dem<br />

Druck des Zaren Nikolai II. gefasst. Er schickte nach London und Paris Telegramme<br />

folgenden Inhalts: „Wenn unsere Verbündeten die serbischen Kräfte, die an der Küste<br />

Albaniens eingekesselt sind, nicht retten, wird Russland aus dem Krieg austreten“. Das<br />

Ergebnis war die Rettung unserer Armee und deren Evakuierung auf die griechische<br />

Insel Korfu. Nach einer Umgruppierung brach diese Armee auf, um Serbien zu befreien.<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>

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