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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Digest, 2011<br />

Konzeptionen und Kriege der Zukunft<br />

169<br />

ausgezeichnete Maschine, doch erwies sie sich bei den Aufgaben, die vor den<br />

Seestreitkräften der USA in Lokalkriegen standen, als völlig unanwendbar. Dieses<br />

Flugzeug wurde für die Lösung einer konkreten Aufgabe geschaffen: für die<br />

Abwehr der Raketen tragenden Seefliegerkräfte der Sowjetunion. Aber bei der<br />

Lösung der Aufgaben, die im irakischen und in anderen Konflikten standen, zeigte<br />

es sich, dass es weniger effizient ist als die F-18.<br />

A. <strong>Oganessjan</strong>: Die Frage ist, welche vorrangigen Forderungen an die Reformer<br />

zu stellen sind. Ich würde die drei wichtigsten hervorheben. Zweifellos Mobilität.<br />

Die Reform der Bundeswehr z. B. zielt vor allem darauf an.<br />

Zweitens: Sparen der lebenden Kräfte. Wesentliche Verluste der eigenen<br />

lebenden Kräfte bei unmittelbarer Berührung haben stets den politischen<br />

Bumerangeffekt.<br />

Und drittens: Geldersparnis.<br />

In Fortführung des Themas möchte ich vom Konzept der netzwerkzentrischen<br />

Kriege sprechen, das einige Staaten, nachdem die USA es deklariert hatten, nun<br />

blind kopieren, ohne es an den eigenen realen Möglichkeiten zu messen. Wie<br />

denken Sie, soll Russland den gleichen Weg gehen oder ist das für Russland<br />

überhaupt nicht anwendbar?<br />

K. Siwkow: Sicherlich anwendbar. Die Frage ist nur, wie diese Netzwerkkriege<br />

benutzt werden.<br />

Sie sind in Bezug auf die Informationsmittel der Einwirkung sehr verwundbar.<br />

Ich will Libyen als Beispiel anführen. Die USA sicherten recht effektiv die<br />

Vernichtung von Fla-Raketenkomplexen, die Strahlungssysteme besitzen. Doch<br />

stießen sie auf das Problem der Vernichtung von Truppenluftabwehr, die überhaupt<br />

keine Mittel der Radarlenkung hat.<br />

Im Generalstab wurde bis 2007 die Frage geprüft, wie auf die so genannten<br />

autonomen Systeme überzugehen ist, die sich informationsmäßig vollwertig<br />

versorgen. Es wird auch problematisch sein, solche zahlreichen Systeme zu<br />

vernichten. Wenn aber ein hierarchisches System des netzwerkzentrischen Kriegs<br />

mit einem einheitlichen Informationsfeld besteht, ist es möglich, diese Systeme<br />

zu treffen. Solche Systeme können selbst von einzeln genommenen Hackern<br />

lahmgelegt werden, von der Einwirkung auf das Zielobjekt ganz zu schweigen.<br />

Wenn wir also besprechen, in welchem Maß und welcher Form dieses Konzept<br />

in Russland realisiert werden kann, gilt es, zu bestimmen, mit welchen Methoden<br />

wir die Aufgaben lösen wollen, die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes gegen<br />

mögliche Kriegsgefahren in der Perspektive bis 2030, noch besser: bis 2040 zu<br />

sichern.<br />

W. Misin: Ganz offensichtlich tritt noch eine Tendenz zutage: die Dominanz im<br />

Informationsraum.

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