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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Digest, 2011<br />

Konzeptionen und Kriege der Zukunft<br />

179<br />

ausgearbeitet worden und wird nicht erforscht, während die Amerikaner diesem<br />

Thema in den Diskussionen ausweichen.<br />

W. Misin: Die Kernwaffen werden schon zur Waffe der <strong>Armen</strong>, und<br />

Präzisionswaffen können wohl nur zwei oder drei Länder in der Welt produzieren.<br />

In diesem Fall befindet sich Russland nicht in der besten Lage.<br />

Ilja Kramnik, politischer Beobachter der Zeitung „Wojenno-promyschlennyj<br />

Kurjer“: Das Thema meiner Stellungnahme lautet: Wie und mit welchen Waffen<br />

wird man in der Zukunft Kriege führen?<br />

In den nächsten 30 — 40, vielleicht auch 50 Jahren sind durchbruchartige<br />

Wunder eben in der Taktik und den technischen Charakteristika der Waffen, die<br />

auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden, kaum zu erwarten. Man kann sagen, dass<br />

die taktisch-technischen Charakteristika nicht das Wichtigste an der Waffenqualität<br />

darstellen. Der höchste Stand solcher Waffencharakteristika entfällt auf die<br />

1960er — 1970er Jahre, als nach Geschwindigkeit, Entfernung, dem Tauchen<br />

in große Tiefen gejagt wurde. Damals entstanden die Flugzeuge mit den größten<br />

Geschwindigkeiten, Raketen mit der längsten Reichweite usw. Zugleich damit<br />

ist heute eine bestimmte Mythologisierung der neuen Waffen zu beobachten,<br />

besonders solcher, die noch nicht existieren, von denen aber die Massenmedien<br />

oft schreiben. Vor allem betrifft das die Themen wie meteorologische, klimatische,<br />

tektonische und sogar psychotrope Waffen. Solche Waffenarten gibt es noch nicht,<br />

aber sie sind Einschreckungswaffen. Selbst das Reden davon kann den Boden dafür<br />

dazu vorbereiten, Operationen im Informationsfeld, in dem die Informationswaffe<br />

dominiert, durchzuführen. In den nächsten Kriegen werden sie eine bestimmende<br />

Rolle spielen.<br />

Spricht man von Kriegen zwischen großen Staaten, so sind sie — erst recht<br />

unter Einsatz von Massenvernichtungswaffen — heute praktisch unmöglich. Es<br />

gitbt da ein gutes Sprichwort vom Glashaus. In einem solchen Glashaus leben heute<br />

praktisch alle Länder der Welt.<br />

Ein Krieg zwischen Russland und den USA, zwischen Russland und China,<br />

zwischen Russland und den europäischen NATO-Ländern wird ein Selbstmord<br />

sein, der die Zivilisation um hunderte Jahre zurückwirft. Die großen Staaten werden<br />

auch weiter miteinander rivalisieren, doch nicht direkt, sondern durch Teilnahme an<br />

lokalen Konflikten in Drittländern, wie das die UdSSR und die USA während des<br />

Kalten Kriegs taten.<br />

Technisch gesehen wird die Bewaffnung und Ausrüstung immer komplizierter.<br />

Im Flugwesen beispielsweise wird jede nächste Generation schon zwei- bis<br />

dreimal so lange entwickelt wie die vorhergehende, die Flugzeuge kosten um<br />

eine Ordnung mehr. Gegenwärtig zahlen die Amerikaner für eine F-22 ca. 200<br />

Millionen Dollar, während eine F-15 zu Beginn ihrer Serienproduktion, Ende der

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