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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Digest, 2011<br />

Wir haben praktisch keine Feinde<br />

den Amerikanern als den Hauptländern, die real — darunter auch technisch und<br />

technologisch — ein System der Raketenabwehr schaffen können. Denn bei weitem<br />

nicht alle in der Welt sind dazu fähig.<br />

Deshalb müssen wir, wenn wir von einem solchen Begriff wie die Europäische<br />

Raketenabwehrverteidigung reden, uns darüber im Klaren sein, dass es sich nicht<br />

um ein europäisches, sondern um ein amerikanisches Raketenabwehrsystem<br />

handelt, das auf dem Territorium der Länder Europas mit Zustimmung dieser<br />

Länder stationiert wird.<br />

A.<strong>Oganessjan</strong>: Welchen Standpunkt bezüglich der Raketenabwehr nehmen<br />

heutzutage die europäischen Staaten ein?<br />

A. Denissow: Wenn wir irgendeine historische Perspektive nehmen, so ist der<br />

Standpunkt der europäischen Länder im grossen und ganzen konstruktiv, weil sich<br />

Europa um seine allseitige Sicherheit Sorgen macht. Schliesslich ist Europa von<br />

uns nicht durch den Atlantik — wie etwa die USA — getrennt.<br />

Wir sind auch Europäer, leben auf dem gleichen Kontinent. Letzten Endes<br />

müssen wir ein gemeinsames Sicherheitssystem aufbauen. Deshalb sind die<br />

Europäer einerseits nicht sehr geneigt, mit uns diese Probleme zu erörtern, und<br />

geben uns zu verstehen, dass dies dennoch ein Gegenstand von Dialogen und<br />

Diskussionen mit den Amerikanern ist. Andererseits möchten sie natürlich nicht,<br />

dass es sich um einen neuen Reizpunkt handeln würde, der in den russischamerikanischen<br />

Verhältnissen besteht und sich auf das politische Klima in Europa<br />

auswirkt. Das heisst, wir begreifen, dass die Situation für unsere europäischen<br />

Partner nicht einfach ist. Aber ich möchte nochmal feststellen, dass die Europäer,<br />

der gesunde Kern von Kontinentaleuropa, in den Diskussionen zu diesem Thema<br />

im grossen und ganzen eine positive Rolle spielen.<br />

A.<strong>Oganessjan</strong>: Einige russische und ausländische Massenmedien sind der<br />

Meinung, dass der „Neubeginn“ in den russisch-amerikanischen Beziehungen zu<br />

Ende gekommen ist, und stellen dabei fest, dass allein die militärischen Behörden<br />

der zwei Staaten die Zusammenarbeit verstärken. Sind Sie mit einer solchen<br />

Einschätzung einverstanden?<br />

A. Denissow: Ich freie mich, dass Sie die Zusammenarbeit der militärischen<br />

Behörden gemerkt haben. Übrigens dürfen wir nicht vergessen, dass die<br />

militärische und die militärisch-technische Zusammenarbeit nicht nur an sich<br />

wichtig ist. Sie hat eine ausserordentlich grosse politische und geistige Bedeutung,<br />

eine Dimension, die mit dem Vertrauen zusammenhängt. Die Fähigkeit, auf<br />

militärischem Gebiet zusammenzuarbeiten, spiegelt einen sehr wichtigen Umstand<br />

wider: das Vorhandensein eines gewissen Vertrauens zwischen den Seiten, wenn sie<br />

einander nicht mehr durchs Waffenvisier beobachten, sondern zur Zusammenarbeit<br />

bereit sind.<br />

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