02.01.2013 Aufrufe

Armen Oganessjan - Internationales Leben

Armen Oganessjan - Internationales Leben

Armen Oganessjan - Internationales Leben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Digest, 2011<br />

Die russisch-italienische Zusammenarbeit<br />

vieler großer russischer Schriftsteller ist mit Italien verknüpft. N. W. Gogol lebte<br />

neun Jahre lang in Italien, er beherrschte italienische Sprache und schrieb dort<br />

„Tote Seelen“. Der größte Teil von „Idiot“ Fjodor Dostojewskis wurde in Italien<br />

niedergeschrieben. Maxim Gorki lebte 1906-1913 auf der Insel Capri.<br />

Italien inspirierte fast alle Dichter und Schriftsteller des Silbernen Jahrhunderts<br />

wie zum Beispiel Wjatscheslaw Iwanow, Alexander Blok, Nikolai Gumiljow<br />

und Dmitri Mereschkowski. Einen bedeutenden Beitrag zur Bekanntschaft<br />

der russischen Leser mit der klassischen italienischen Poesie und vor allem<br />

mit dem Schaffen G. Leopardis leisteten die Übersetzungen seiner Werke, die<br />

Anna Achmatowas zu verdanken sind. Man muss auch auf die titanische Arbeit<br />

M. L. Losinskijs, eines der Begründer der sowjetischen Schule der poetischen<br />

Übersetzung hinweisen, dem der „kanonische“ russische Text der „Göttlichen<br />

Komödie“ von Dante Alighieri gehört. Er schloss für immer durch seine Arbeit das<br />

Werk des großen Florentiners in die russische Kultursphäre ein.<br />

Die Poesie Jossif Brodskis ist ohne Bilder Venedigs undenkbar. Nicht von<br />

ungefähr wurde der berühmte Friedhof San Michele in Venedig zu seiner letzten<br />

Ruhestätte. Der Dichter frönte dabei einer gewissen unausgesprochenen Tradition,<br />

die russische Künstler in der Emigration vereinigte. Neben Brodski schlafen dort in<br />

ewiger Ruhe der bekannte Theaterschaffende Sergej Djagilew und der Komponist<br />

Igor Strawinsky.<br />

Die russisch-italienischen kulturellen Beziehungen sind nicht nur die<br />

„historische Kunstkammer“, die Sammlung der Erinnerungen an die große<br />

Vergangenheit. Der intensive politische Dialog zwischen Moskau und Rom,<br />

verbunden mit der gegenseitig vorteilhaften handelsökonomischen Partnerschaft,<br />

fördert heute die Entwicklung des breitesten Spektrums der kulturellen und<br />

humanitären Kontakte. Wenn wir jene Kulturaktionen, die jährlich in Russland<br />

und Italien durchgeführt werden, nur aufzählen würden, könnten wir ohne Zweifel<br />

den Rahmen dieses Zeitschriftenartikels sprengen. Es genügt nur das Abkommen<br />

zwischen dem Moskauer Bolschoi und der Mailander „La Scala“, den traditionell<br />

gewordenen „Russischen Abend in Mailand“, „Den Ball Peter des Großen“<br />

in Venedig, eine Reihe von Konzerten und Filmfestivals zu erwähnen, die in<br />

verschiedenen Regionen Italiens stattfinden.<br />

Alle größten Museen Russlands veranstalten regelmäßig die Ausstellungen der<br />

einzigartigen Kunstsammlungen in verschiedenen Städten Italiens. Die qualitativ<br />

neuen Möglichkeiten entstehen im Zusammenhang mit der Eröffnung des<br />

wissenschaftlichen und Kulturzentrums „Ermitage — Italien“ in der Stadt Ferrare.<br />

Man kann mit Sicherheit behaupten, dass zur Zeit in keiner Sphäre der Kunst die<br />

„russische oder italienische“ Spur ausbleibt.<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!