Armen Oganessjan - Internationales Leben
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56 Sergej Rjabkow<br />
Schutztruppe genannt, ein positives Moment. Wenn die Einschätzung anders<br />
gewesen wäre, hätten wir einer Übereinkunft mit der NATO über den Direkt-<br />
und Rücktransit nichtmilitärischer Güter für die Kräfte der Sicherheit sowie den<br />
bilateralen Übereinkünften mit den USA, Deutschland, Spanien und anderen<br />
Ländern nicht zugestimmt, die diesen Koalitionskräften gehören. Die Russische<br />
Föderation beteiligt sich an vielen Projekten, die auf eine Verbesserung der<br />
Situation in Afghanistan gerichtet sind: die Ausbildung von Fachkräften, darunter<br />
auch für den Kampf gegen den Drogenschmuggel, die Erweisung der Hilfe,<br />
darunter auch für bewaffnete Strukturen in Afghanistan. All das ist sozusagen ein<br />
gemeinsamer Beitrag zur afghanischen Stabilisierung.<br />
Die gemeinsame Aufgabe besteht darin, dass Afghanistan so schnell wie nur<br />
möglich zu einem selbständigen, stabilen Staat wird, damit von seinem Territorium<br />
keine Drohungen ausgehen, vor allem die für uns so gefährlichen Drohungen wie<br />
etwa der Rauschgiftschmuggel. Zum letztgenannten Thema ergibt sich vorerst noch<br />
nicht eine sehr wirksame Zusammenarbeit mit der NATO, eine Zusammenarbeit,<br />
bei der — vom Standpunkt unserer NATO-Partner aus — der ganze tiefgreifende<br />
Charakter dieser Herausforderung sowie die Notwendigkeit erkannt wären, Kräfte<br />
für die Überwindung dieser Gefahr voll und ganz zu mobilisieren.<br />
A.<strong>Oganessjan</strong>: Der russische Vertreter in der UNO W. Tschurkin äusserte<br />
Beunruhigung im Hinblick darauf, dass die nicht vernichteten Bandenmitglieder<br />
in einigen Gebieten Afghanistans an die Grenzen gedrängt werden, die unweit von<br />
Mittelasien liegen. Also auch unweit von unseren Grenzen?<br />
S. Rjabkow: Das ist tatsächlich ein relativ neues Moment, das uns beunruhigt.<br />
Wir sprechen davon offen. Wir erblicken darin die Bedrohung nicht nur für unsere<br />
eigene Sicherheit, sondern auch für die Sicherheit der unmittelbar an Afghanistan<br />
grenzenden Länder, darunter der Staaten Mittelasiens, unserer Verbündeten im<br />
Rahmen der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit. Wir sind der<br />
Meinung, dass es viel mehr Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Vergleich dazu<br />
gibt, was man heute benutzt. Zugleich arbeiten unsere bewaffneten Einrichtungen,<br />
unsere zweckentsprechenden Stellen in dieser Richtung. Es gibt Fragen, die<br />
mit der Festigung der Grenzen, mit der Verstärkung von Möglichkeiten unserer<br />
Verbündeten bei der Kontrolle ihrer eigenen Grenzen zusammenhängen. Und<br />
natürlich ist das ein Gegenstand für den direkten Dialog mit den USA und den<br />
anderen Teilnehmern der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe.<br />
Schlüsselwörter: START-III-Vertrag, Ideologie der Europäischen Raketenabwehr,<br />
Klausel Jackson-Vanik.