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Armen Oganessjan - Internationales Leben

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Patriarch Kyrill<br />

der kirchlichen Architektur liefern noch die Sicherheit der Serben gewährleisten<br />

kann, die in Kosovo leben.<br />

Die Russisch-Orthodoxe Kirche begrüsst den von der Regierung der<br />

Russischen Föderation gefassten Beschluss über die Teilnahme unseres Landes<br />

am Wiederaufbau von heiligen Stätten in Kosovo und Metochien. In der Serbisch-<br />

Orthodoxen Kirche wurde dieser Beschluss mit Dank aufgenommen. Aber das<br />

Problem von Kosovo und Metochien erschöpft sich nicht mit der Erhaltung von<br />

Denkmälern der Architektur. Die Resolution der UNO-Vollversammlung vom<br />

9. September 2010 wirft auch die Frage bezüglich des Schicksals der serbischen<br />

Bevölkerung von Kosovska Mitrovica auf, für deren Schutz die Russisch-<br />

Orthodoxe Kirche ihre Stimme erhebt.<br />

Die Russische Welt muss gegenüber dem Dialog und der Zusammenarbeit<br />

mit anderen Zivilisationen der Welt offen stehen, vor allem gegenüber solchen<br />

Zivilisationen, deren religiöse und kulturelle Traditionen in ihr vertreten sind. Eine<br />

Aufgabe dieser Richtung kann die Ausarbeitung von Kopplungsstellen zwischen<br />

unserer Zivilisation und den anderen Zivilisationen sein.<br />

Vor allem ist es lebensnotwendig, die Beziehungen mit dem Westen in der<br />

Frage der Werte definieren. Dabei darf man nicht vergessen, dass es im Westen<br />

sowohl Befürworter liberaler Werte als auch Vertreter traditioneller religiöser<br />

Konfessionen gibt. Wir sind bestrebt, Verbündete und die gemeinsame Sprache<br />

in der katholischen Umwelt sowie unter den konservativ gesinnten Protestanten<br />

zu suchen. Traditionelle christliche Kreise im Westen sind durch die gleichen<br />

Probleme wie die Russen orthodoxen Glaubens besorgt: durch die aggressive<br />

Säkularisation, die Globalisierung, das Verwischen von Familienwerten und durch<br />

die Unterhöhlung von Normen der traditionellen Moral. Gemeinsam können wir<br />

uns gegen folgendes stellen: gegen Abtreibungen, Euthanasie und medizinischbiologische<br />

Experimente, die mit dem sittlichen Prinzip der Achtung der<br />

menschlichen Persönlichkeit unvereinbar sind.<br />

Wir beteiligen uns an einer Reihe von Dialogen mit Katholiken und Protestanten<br />

und sind heute bemüht, einen Dialog auch mit Intellektuellen, Persönlichkeiten des<br />

gesellschaftlichen <strong>Leben</strong>s und Politikern zu pflegen, die ihre Treue zur christlichen<br />

Tradition verkünden. Uns scheint, dass die Ausarbeitung eines Komplexes der<br />

Beziehungen mit andersgläubigen Konfessionen sowie mit weltlichen christlichen<br />

Kreisen der richtigste Weg der Beziehungen mit dem Westen ist.<br />

Unter den Bedingungen, wenn die Christenphobie und die Diffamierung der<br />

Religion zu Realitäten des europäischen <strong>Leben</strong>s werden, könnte sich Russland<br />

in einen Ort verwandeln, wo die Erörterung ähnlicher Drohungen und der<br />

Ausarbeitung gemeinsamer Handlungen bei der Abwehr dieser Drohungen<br />

stattfindet. Das könnten alljährliche Begegnungen christlicher Politiker<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Leben</strong>

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