Redaktionsfragen - Carto:net
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Zusammenfassung<br />
Funktion oder Bedeutung des Elementes) oder nach graphischen Kriterien (Dichte des Kartenbildes,<br />
Nachbarschaftsbeziehungen der Objekte, Kombination mit anderen Kartenelementen etc.) ausgewählt<br />
werden [vgl. Gartner, G. (1997), S. 126ff]. Zum Zweck der Selektion ist es daher günstig, wenn die Daten<br />
nach ihrer Bedeutung strukturiert sind [vgl. Kapitel 6.2.1.2]. Bei Objektgruppen mit eindeutig<br />
hierarchischer Ordnung (z.B. administrativen Grenzen, Straßen etc.) ist diese Strukturierung relativ<br />
einfach umzusetzen. Bei vielen Objekten ist die Bedeutung allerdings nicht so eindeutig festzulegen (z.B.<br />
sind Einwohnerzahlen nicht unbedingt für die Bedeutung von Siedlungen maßgeblich) [vgl. Kelnhofer, F.<br />
(1980), S. 162ff]. Außerdem ist die Bedeutung auch vom Zweck der Karte abhängig (z.B. für<br />
Tourismuskarten sind andere Elemente wichtig, als für Planungskarten) [vgl. Zaghow, G. (1988), S. 73].<br />
Durch die Kombination von Objekten zu übergeord<strong>net</strong>en Objekttypen werden die Daten<br />
zusammengefasst. Diese Typenbildung kann entweder nach semantischen Aspekten (z.B. Kombination<br />
von Begriffen zu einem abstrakteren Überbegriff [vgl. Hake, G. (1994), S. 325]) oder nach geometrischen<br />
Aspekten (z.B. Kombination von mehreren Objekten zu einem Sammelobjekt [vgl. Oster, M. (1997),<br />
S. 46]) erfolgen. Dadurch entstehen streng genommen synthetische Darstellungen; für die Nutzung<br />
werden exakte Angaben über die Typenbildung in der Legende notwendig.<br />
Schließlich dienen noch Klassifikationen zur Aufbereitung der Sachdaten. Die Klassifikationsmethode<br />
muss anhand von Datenanalysen (z.B. Histogramme, Verteilungskurven etc.), sowie der<br />
Aufgabenstellung und Nutzung entsprechend, ausgewählt werden. Es können konstante Klassenbreiten<br />
(z.B. runde Zahlenwerte), systematisch wachsende Klassenbreiten (z.B. arithmetische oder geometrische<br />
Progression), oder verschiedene Klassenbreiten (z.B. natürliche Grenzen, Quantile etc.) gewählt werden<br />
[vgl. Ghazanfari, B. (1995), S. 743]. Damit die Klassifikation den Anforderungen eines modernen<br />
Produktes gerecht wird, sind noch einige weitere Grundsätze zu beachten [vgl. Ghazanfari, B. (1995),<br />
S. 745]:<br />
• Die Klassifikation muss den gesamten Datenbereich einschließen.<br />
• Die Klassen dürfen sich nicht überschneiden (auch nicht bei der Angabe in der Legende!).<br />
• Die Klassen sollen in sich homogen und gut gegeneinander abgegrenzt sein.<br />
• Leere Klassen sollen in der Legende ausgewiesen sein.<br />
• Die Genauigkeit der Klassifikation darf die Genauigkeit der Originaldaten nicht übersteigen.<br />
• Runde Klassengrenzen und systematische Klassenbreiten können durch den Nutzer in der Regel<br />
einfacher aufgefasst und umgesetzt werden.<br />
• Die Klassenanzahl muss für eine optimale Auffassung im Kartenbild bei gleichzeitig möglichst hohem<br />
Informationsgehalt festgesetzt werden. Meist werden heute durch den Nutzer sogar eher plakative<br />
und vereinfachte Aussagen (geringere Klassenzahlen) geschätzt.<br />
Schwierig ist die inhaltliche Aufbereitung bei Karten, die interaktiv vom Nutzer zusammengestellt werden<br />
können. Dabei müssen die einzelnen Informationshorizonte so aufbereitet werden, dass es trotz der<br />
verschiedenen Möglichkeiten der graphischen Überlagerung nie zu einem perzeptiv unentwirrbaren<br />
„Informationskonglomerat“ kommen kann.<br />
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