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Redaktionsfragen - Carto:net

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<strong>Redaktionsfragen</strong> in der digitalen Kartographie<br />

6.2 Inhaltsbearbeitung und kartographische Gestaltung<br />

Wenn die Datengrundlagen für ein kartographisches Produkt vorhanden sind, kann - unter<br />

Berücksichtigung des Layouts und der Konzeption - mit der kartographischen Aufbereitung des Inhalts<br />

begonnen werden. Bei umfangreichen Projekten wird die Inhaltsbearbeitung, teilweise sogar inklusive<br />

Vorschläge zur kartographhischen Gestaltung, ebenfalls von den Kartenautoren durchgeführt. Die<br />

Redaktion legt dabei wiederum die Vorgaben fest und koordiniert und überwacht die Ausführungen<br />

[siehe Kapitel 4.1 und 7]. Bei einfacheren Projekten ist das Ergebnis dieser redaktionellen Überlegungen<br />

meist schon das fertige Produkt.<br />

In diesem Kapitel werden wie bei der praktischen Vorgangsweise zunächst die Festlegungen zur<br />

methodischen Inhaltsgliederung, dann die inhaltliche und geometrische Aufbereitung der Daten und<br />

danach die graphische Gestaltung der Inhaltselemente behandelt. Zum Abschluss des Kapitels werden<br />

noch redaktionelle Überlegungen, die das Namengut betreffen, behandelt [vgl. Bollmann, J. (1989),<br />

S. 140].<br />

6.2.1 Methodische Gliederung des Karteninhaltes<br />

Zu Beginn der Layoutierung wurde der methodische Aufbau des gesamten Produktes definiert [siehe<br />

Kapitel 5.1]. Zu Beginn der Inhaltsbearbeitung muss nun der methodische Aufbau der einzelnen<br />

kartographischen Darstellungen festgelegt werden. Dabei sollten optimale Aussagekraft und<br />

Anschaulichkeit des Produktes angestrebt werden, die auf den Zweck und die Nutzung des Produktes<br />

angepasst werden müssen [siehe Kapitel 3]. 49<br />

Während bei topographischen Karten diese Gliederung normalerweise nach festgesetzten Regeln<br />

durchgeführt wird, bieten thematische Darstellungen je nach Aufgabenstellung vielfältige<br />

Lösungsmöglichkeiten. Daher ist speziell in diesem Bereich meistens eine umfangreiche Kooperation<br />

zwischen Redaktion und Autoren notwendig.<br />

Für die methodische Gliederung des Karteninhaltes wird zunächst das Darstellungsprinzip ausgewählt,<br />

danach werden Karten- und Legendenaufbau festgelegt [vgl. Bobek, H. (1970), S. 59]. Bei<br />

Bildschirmprodukten gibt es durch die mögliche Interaktivität Erweiterungen des Inhaltes, die am Ende<br />

des Kapitels kurz dargestellt werden.<br />

6.2.1.1 Wahl des Darstellungsprinzips<br />

Durch die Wahl des Darstellungsprinzips wird die Komplexität der Darstellung festgelegt. Sie hängt vom<br />

Ziel des Produktes, den Fähigkeiten der Kartennutzer, den Inhalt zu interpretieren sowie von den<br />

Möglichkeiten und Einschränkungen durch das Ausgabemedium ab.<br />

Das Darstellungsprinzip kann prinzipiell folgende Komplexitätsstufen aufweisen:<br />

49 In einer Karte können neben der reinen Darstellung topographischer Lagebeziehungen und Sachthematiken eine Menge von<br />

weiteren speziellen Informationen an den Nutzer vermittelt werden (z.B. Lage eines Immobilienobjektes in der Nähe einer<br />

Autobahn ist unmittelbar mit dem Wissen um Lärm, Abgase und Gefahr verbunden). Sachverhalte wie diese können<br />

informationstechnisch kaum anders als über Karten übermittelt werden [Bischoff, H. (1997), S. 112].<br />

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