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Redaktionsfragen - Carto:net

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Konzeptionelle Vorüberlegungen<br />

• Datengrundlagen für andere Anwendungen - z.B. Modellrechnungen verschiedenster Art wie Klima,<br />

Abfluss, Bestimmung von Orten mit geeig<strong>net</strong>en Voraussetzungen für bestimmte Projekte, Versorgung<br />

durch Nachrichten- und Kommunikations<strong>net</strong>ze etc.<br />

• Historische Karten für die breite Öffentlichkeit zugänglich machen - z.B. Karten scannen, die unter<br />

bestimmten Licht- und Feuchtigkeitsbedingungen gelagert werden müssen etc.<br />

Wenn nun der grundsätzliche Gegenstand des Produktes festgelegt ist, muss das Ziel (Aufgabe, Zweck)<br />

definiert werden [vgl. Kretschmer, I. (1970a), S. 123]. Dadurch wird bestimmt, was mit dem Produkt<br />

beim Nutzer (und auch beim Produzenten) auf welche Weise erreicht werden soll (z.B. ein Produkt für<br />

Werbe-, oder Planungs-, oder Propagandazwecke [vgl. Monmonier, M. (1996), S. 123ff]). Das fertige<br />

Produkt sollte das Ziel bestmöglich erreichen.<br />

Aufgrund von Gegenstand und Ziel ergeben sich die Inhalte oder Bestandteile, die benötigt werden, um<br />

das Ziel zu erreichen. Diese können neben einer bestimmten Anzahl von Karten noch kartenverwandte<br />

Darstellungen, Legenden, weitere Zusatzinformationen (zur Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten),<br />

verschiedene Gestaltungselemente, Texte, Bilder, Tabellen, Diagramme, Filme, Animationen, Ton,<br />

Sprache, Musik, Datenbanken und Programme sein. Es kann sich entweder um spezielle Inhalte<br />

(bestimmte Fachthemen) oder um allgemeine Inhalte (wo ein generelles Bild vermittelt werden soll)<br />

handeln [vgl. Benedict, E. (1988), S. 141].<br />

Aus diesen ersten Überlegungen zur Idee eines kartographischen Produktes ergibt sich weiters die<br />

erforderliche Publikationsform, mit deren Hilfe die Inhalte - dem Ziel entsprechend - an den Nutzer<br />

gebracht werden sollen. Dabei muss festgestellt werden, ob das Produkt unselbstständig (als ergänzendes<br />

Element in Verbund mit Informationen anderer Art [siehe Kapitel 3.1.4.4]) oder selbstständig (als eigenes<br />

kartographisches Produkt) erscheinen soll. Ein selbstständiges Produkt kann (in Abhängigkeit von Ziel,<br />

Umfang und Inhalt) als Einzelkarte, Kartenwerk oder Atlas ausgeführt werden.<br />

Bei Großprojekten wie Atlanten sind die Fragen nach Zielen und Inhalten besonders ausführlich zu<br />

behandeln. 10 Sie sollen in Inhalt und Form nach modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen geschaffen<br />

sein, gegenüber anderen Titeln ähnlicher Art ein eigenes Profil aufweisen und dem Nutzer den Stoff in<br />

attraktiver und abwechslungsreicher Form darbieten [Dornbusch, J. (1988), S. 86]. Atlanten erfordern<br />

außerdem immer einen methodischen Aufbau 11 [mehr dazu in Kapitel 5.1].<br />

Bei der Festlegung der Inhalte gibt es bei thematischen Atlanten prinzipiell zwei Methoden:<br />

1. Der gesamte Inhalt wird im Rahmen einer umfangreichen Konzeption von vornherein festgelegt (z.B.<br />

Atlas der Donauländer, World Atlas of Resources and Environment etc.).<br />

10 Beispiel für Ziele und Inhalte von Nationalatlanten: Sie dokumentieren den aktuellen geographisch-landeskundlichen<br />

Forschungs- und Bearbeitungsstand für ein Staatsterritorium. Ihre Bearbeitung erfolgt in der Regel auf der Grundlage<br />

mehrjähriger, gezielter, landesweiter Originalforschungen sowie umfangreicher Materialaufbereitungen [Benedict, E. (1988),<br />

S. 139].<br />

11 Bei Schulatlanten ist der methodische Aufbau besonders wichtig. Er richtet sich nach Lehrplänen und darin vorgegebenen<br />

Lernzielen [vgl. Stani-Fertl, R. (1996), S. 181].<br />

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