Redaktionsfragen - Carto:net
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Inhaltliche Bestandteile - Datengrundlagen<br />
5. Strukturierung der Daten (Aufbau einer Topologie) - automatische und interaktive Korrektur der<br />
Geometrie (Korrektur von Doppelerfassungen, Zusammenführung von Kreuzungen, geschlossene<br />
Flächen, rechtwinkelige Gebäude, Glättung von Linien etc.) und Verknüpfung der Vektoren mit<br />
Attributen.<br />
6. Klassifikation der Daten (Nutzungsarten, Gebäude, Straßenklassifikation etc.) sowie Ergänzung der<br />
Geometriedaten durch Sachdaten, eventuell Integration der Daten in ein GIS.<br />
7. Texterkennung - bei automatischer Erkennung mit interaktiver Überarbeitung stimmt der Text in<br />
Lage, Richtung und Größe mit dem Original auf der analogen Vorlage überein.<br />
8. Anschließende Blätter können blattschnittfrei aneinandergefügt werden. Die Rand-bearbeitung muss<br />
allerdings interaktiv durchgeführt werden.<br />
Da die Kosten der vektoriellen Neuerfassung umfangreicher Kartenwerke sehr hoch sind, werden<br />
manchmal hybride Systeme verwendet, wo die bestehenden Kartenoriginale in Rasterform, die<br />
Aktualisierungen in Vektorform geführt werden und auf diese Weise langsam Vektordatenbestände<br />
aufgebaut werden [vgl. Oster, M. (1997), S. 39].<br />
Die Datenerfassung muss auf alle Fälle immer mit einer Beurteilung der Daten einhergehen.<br />
6.1.2 Beurteilung und Überprüfung der Daten<br />
Die Datengrundlagen, die für ein Projekt benötigt werden, müssen durch die Redaktion (und/oder die<br />
Kartenautoren) auf ihre Qualität und Brauchbarkeit für die Aufgabenstellung analysiert und beurteilt<br />
werden. 40 Dabei sind entweder gute Kenntnisse der Redaktion über das dargestellte Thema und Gebiet<br />
oder eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Autoren erforderlich [siehe Kapitel 4.1].<br />
Die Analyse digitaler Daten ist nicht so einfach durchzuführen, wie die „Sichtung“ analoger Produkte.<br />
Die Betrachtung eines graphischen Datensatzes am Bildschirm liefert nur selten die exakten Inhalte<br />
(WYSIWYG - what you see is what you get). Bereits die farbige Wiedergabe unterscheidet sich bei der<br />
Verwendung unterschiedlicher Ausgabemedien ohne Color Management Systeme oft erheblich [siehe<br />
Kapitel 3.3.1.3]. Bei der Darstellung von Vektordaten gibt es zusätzlich noch geometrische Probleme<br />
(falsch angezeigte Überlagerungen, ungenaue Positionierungen etc.). Die Möglichkeiten der Beurteilung<br />
sind daher stark von der Daten-dokumentation (Qualität der Metadaten) abhängig. Schwierig zu<br />
beurteilen sind z.B. abgeleitete digitale Daten von unbekanntem Ursprung mit schlechten oder fehlenden<br />
Metadaten (z.B. häufig bei Inter<strong>net</strong>daten der Fall).<br />
Zunächst werden nun der inhaltliche Wert der Sachdaten sowie die geometrische Genauigkeit der<br />
Geometriedaten im Hinblick auf die Qualitätserfordernisse für das Produkt untersucht. Dann werden die<br />
40 Ganz allgemein gelten amtliche Datengrundlagen normalerweise als zuverlässigere Quellen, da diese nach einheitlichen<br />
Normen für ein größeres Gebiet erfasst werden. Allerdings ist das Angebot an amtlichen Daten oft nicht ausreichend.<br />
Sehr häufig müssen in der Praxis auch mangelhafte Quellen ausgeschöpft werden. Dann sollten aber zumindestens Hinweise<br />
auf die Quellenlage in der Legende vorhanden sein, oder der Zuverlässigkeitsgrad im Endprodukt (z.B. durch<br />
Signaturvarianten) erkennbar sein [vgl. Jordan, P. (1994), S. 97]. Einerseits soll damit der Kartennutzer Auskunft über die<br />
Qualität der Daten erhalten, andererseits sollen damit Aussagen über die Qualität von Auswerteergebnissen (z.B.<br />
Flächenberechnungen), die mit Hilfe dieser Daten zustandekommen, möglich werden.<br />
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