Redaktionsfragen - Carto:net
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Konzeptionelle Vorüberlegungen<br />
als Tischvorlage bei Projektbesprechungen, als Transparent für einen Vortrag oder als Abbildungen in<br />
Berichten und Gutachten zu spezifischen Projektarbeiten [vgl. Eisenkölb, G. (1996),S. 54].<br />
3.1.4.4 Unselbstständige kartographische Produkte<br />
Kartographische Produkte als zusätzliche Information zu Texten, Bildern, sonstigen Informationen sowie<br />
zur Werbung sind ein extrem wachsender Bereich der Kartographie. Die eigentliche Information erfolgt<br />
in Form von Bildern, Texten, Filmen etc. und daneben gibt es noch Karten oder kartenverwandte<br />
Darstellungen zur Veranschaulichung bzw. Verortung der Informationen (z.B. verschiedene<br />
Tourismusführer, Werbeprospekte, Berichte aller Art etc.). Hierzu gehören auch die Medienkarten. Sie<br />
liefern vor allem als Kurzzeitkarten (Massenmedien-karten) in Presse, Fernsehen und Inter<strong>net</strong><br />
Schnellinformationen über Naturereignisse sowie über das politische, militärische, wirtschaftliche und<br />
kulturelle Geschehen aus aller Welt. Die meist stark generalisierten und kurzlebigen, im Fernsehen nur<br />
für Sekunden sichtbaren Darstellungen haben Übersichtscharakter und wirken meist schematisch oder<br />
gar skizzenhaft. Ihre Gestaltung richtet sich natürlich auch stark nach den technischen<br />
Wiedergabemöglichkeiten der Medien [vgl. Hake, G. (1994), S. 414]. Redaktionelle Gestaltungsfragen<br />
wären in diesem Bereich sehr wichtig, da die wesentliche Information extrem rasch und möglichst gut<br />
transportiert werden muss. Weil diese kartographischen Produkte aber häufig als weniger entscheidendes<br />
Nebenprodukt unterbewertet werden, werden hier kaum Akzente gesetzt. Sie werden außerdem nur<br />
selten von der eigenen Institution selbst erstellt, sondern meistens von Bilderdiensten oder anderen<br />
Organisationen zugekauft.<br />
3.2 Nutzeranforderungen und Vorgaben<br />
Neben den Fragen nach Bedarf und Zweck eines kartographischen Produktes spielen die<br />
Nutzeranforderungen die bedeutendste Rolle für die Konzeption [vgl. Abbildung 3]. Die Qualität eines<br />
Produktes kann generell nicht als „gut“ oder „schlecht“ beurteilt werden. Ein Produkt kann aber dem<br />
jeweiligen Zweck und den Anforderungen der Benutzer entsprechen 7 und daher qualitativ hochwertig<br />
sein, oder nicht [vgl. Cooper, D. (1995), S. 477]. Vor allem bei der Produktion „auf eigenes Risiko“ wird<br />
der Markterfolg daher unter anderem entscheidend von der Ausrichtung auf den potentiellen Nutzerkreis<br />
abhängen.<br />
Zur Berücksichtigung von Nutzeranforderungen müssen zunächst der Benutzerkreis (Wer wird das<br />
Produkt verwenden?) und dessen Fähigkeiten und Erwartungen, sowie der Benutzungsvorgang (Wie<br />
wird das Produkt benutzt oder bedient werden?) festgelegt werden. Aus diesen Vorgaben können in<br />
weiterer Folge die allgemeinen Nutzeranforderungen an die Konzeption des Produktes abgeleitet werden<br />
[vgl. DGfK (1992), Kapitel 30.1, S. 8].<br />
7 Im Bereich der experimentellen Kartographie - also an der Entwicklungsfront - gibt es natürlich Schwierigkeiten bei der<br />
Feststellung von Nutzeranforderungen, die zu beachten wären. Allerdings ist es gerade in dieser Phase wichtig, sehr rasch auf<br />
die ersten Anzeichen von Nutzungsproblemen und Fehlentwicklungen zu reagieren, da davon die zukünftige Entwicklung des<br />
Produktes abhängt. Daher sind gerade bei neuartigen Produktionen Benutzerumfragen und Marktanalysen sehr wichtig [siehe<br />
auch Kapitel 3.4].<br />
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