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Redaktionsfragen - Carto:net

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Organisation und Kalkulation<br />

Eine Methode zur Berechnung der Gesamtkosten ist die Kalkulation mit Stundensätzen. Der Stundensatz<br />

ist prinzipiell ein Betriebsgeheimnis und von der Größe und der innerbetrieblichen Struktur und<br />

Organisation eines Betriebes abhängig [Asmus, R. R. (1981), S. 136]. Dennoch soll diese Methode nun als<br />

Beispiel näher ausgeführt werden.<br />

Zur Berechnung des Stundensatzes werden die Personalkosten und alle Gemeinkosten eines längeren<br />

Zeitraumes auf die Arbeitszeit bezogen:<br />

Personaleinzelkosten + Personalgemeinkosten + sonstige Gemeinkosten<br />

Stundensatz = —————————————————————————————————<br />

Arbeitszeit<br />

Die Arbeitszeit ist die Basis für die Berechnung der Stundensätze 28 . Da die Stundensätze durch eine<br />

Erhöhung der Arbeitszeit verringert werden können (Fixkostendegression), werden die Arbeitszeiten in<br />

der Praxis sehr unterschiedlich und möglichst hoch angesetzt.<br />

Die Gesamtkosten (Selbstkosten für den Betrieb) berechnen sich dann aus den Stundensätzen, der<br />

voraussichtlich benötigten Produktionszeit und den Einzelkosten, die innerhalb und außerhalb des<br />

Betriebes für das Produkt außer den Personalkosten noch anfallen werden:<br />

Gesamtkosten = (Stundensatz * Produktionszeit) + Material- und Vertriebseinzelkosten + Fremdkosten<br />

Die Produktionszeit wird im Zuge der Zeitkalkulation abgeschätzt [siehe Kapitel 4.4.1].<br />

Mit Hilfe dieser Gesamtkosten und unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Finanzierung kann der<br />

Produktpreis festgesetzt werden:<br />

Produktpreis = Gesamtkosten + Gewinn + weitere Zuschläge (+ Umsatzsteuer)<br />

Bei der endgültigen Produktpreisfindung müssen neben dem voraussichtlichen Gewinn noch<br />

Zuschlagsätze berücksichtigt werden, die möglicherweise durch Verkaufsstrategien zur Kundenbindung<br />

wieder verloren gehen (z.B. Skonto, Rabatte etc.). Dabei muss die Reihenfolge der Zuschläge unbedingt<br />

bedacht werden! Zum Abschluss können noch kaufpsychologische Preisrundungen (z.B. 999 000 ATS<br />

statt 1 000 500 ATS etc.) durchgeführt werden.<br />

Im speziellen Fall der Produktion für den ausländischen Markt sind zusätzlich besondere<br />

Zahlungsbedingungen, die rechtliche Situation, Vertragsbedingungen, Zölle etc. zu berücksichtigen. In der<br />

Regel sollten dann für die Kalkulation auch Spezialisten aus dem jeweiligen Land herangezogen werden,<br />

mit deren Hilfe die Erfordernisse besser abgeklärt werden können [vgl. Waters, H. (1993), S. 54].<br />

28 Die Jahresarbeitszeit kann sich beispielsweise aus 365 Tagen abzüglich Samstage und Sonntage (104), Urlaubstage (25),<br />

Feiertage (ca. 12), Fortbildung und Krankheit (ca. 10), multipliziert mit 8 Arbeitsstunden, berechnen. Weiters werden in der<br />

Regel noch Hilfs- und Ausfallszeiten (rund 5%) abgezogen. Damit erhält man einen Richtwert von etwa 1600 Arbeitsstunden<br />

pro Jahr und Mitarbeiter [vgl. Kowanda, A. (1998), S. 11 und Schoppmeyer, J. (1981), S. 125].<br />

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