Redaktionsfragen - Carto:net
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Inhaltliche Bestandteile - Datengrundlagen<br />
Wenn die Antworten auf die Fragen der Datenanalyse mit den Erfordernissen für das Produkt allerdings<br />
vereinbar sind, ist der inhaltliche Wert der Daten passend. Dann müssen die weiteren Analysen zur<br />
Erfüllung aller Anforderungen durchgeführt werden.<br />
6.1.2.2 Geometrische Genauigkeit<br />
Nach der Beurteilung und Überprüfung der Sachdaten muss nun die Genauigkeit der Geometriedaten<br />
analysiert werden. Die Datengrundlagen sollten nicht so genau wie möglich, sondern nur so genau wie<br />
nötig sein [Kelnhofer, F. (1980), S. 170]. Es ist also eine Generalisierung der Daten erforderlich, die an die<br />
notwendigen Anforderungen (Maßstab, Ausgabemedium etc.) angepasst ist. Für verschiedene räumliche<br />
Analysen und Modellrechnungen (z.B. Flächen-berechnungen, Positionsbestimmungen mit GIS etc.)<br />
werden heute Daten mit sehr exakter Geometrie benötigt. Diese vorhandenen Daten sind allerdings für<br />
die Visualisierung meist unbrauchbar und müssen zunächst geometrisch aufbereitet werden [siehe<br />
Kapitel 6.2.2].<br />
Bei Rasterdaten ist die geometrische Genauigkeit durch die Auflösung der Daten sowie durch die<br />
Genauigkeit der Entzerrung und Einpassung in das Koordinatensystem bestimmt.<br />
Bei digitalen Vektordaten ist die geometrische Genauigkeit nicht so einfach zu bestimmen. Vektordaten<br />
stellen ja nur das Datengerüst durch Mittellinien, Begrenzungslinien etc. dar, die bestimmten<br />
Anforderungen entsprechend generalisiert worden sind. Dadurch werden beispielsweise<br />
Verdrängungseffekte, die sich ursprünglich durch Straßenbreiten etc. ergeben haben, nicht mehr<br />
erkennbar. Um Rückschlüsse auf die Generalisierung zu erhalten, müssen einzelne (für das Produkt<br />
entscheidende) Bereiche der Daten überprüft werden [vgl. Kelnhofer, F. (1980), S. 171]:<br />
• Überprüfung des Gewässer<strong>net</strong>zes - auf die Generalisierung von Flusseinzugsgebieten und Uferlinien,<br />
die Auswahl von Einzelelementen, die Größe der kleinsten Seen etc.<br />
• Überprüfungen der Höhenlinien - auf die Übereinstimmung mit dem Fluss<strong>net</strong>z, sowie in<br />
Problembereichen (Steilraum, Flachraum, Verdrängungsgebiete, Freistellungen etc.)<br />
• Überprüfungen der Situation - Generalisierungen des Verkehrs<strong>net</strong>zes (Verdrängungseffekte bei<br />
Kreuzungen, Serpentinen, Siedlungen neben der Verkehrslinie etc.), der Siedlungs-darstellung<br />
(Stadtkerngebiete im Vergleich mit locker verbauten Randzonen, Streusiedlungs-objekte etc.) sowie<br />
der Einzelobjekte (Dichte von Objekten, Positionsgenauigkeit etc.)<br />
• Überprüfung der Topologie - Die Linien müssen eine korrekte Knoten-Kanten-Struktur aufweisen,<br />
Flächen müssen geschlossen und einzeln ansprechbar sein, Überlagerungen müssen richtig gelöst sein,<br />
es dürfen keine Redundanzen vorhanden sein etc.<br />
Falls die geometrische Genauigkeit der Datengrundlagen weit über den Erfordernissen liegt, sind sehr<br />
aufwändige und teure Generalisierungen notwendig. Falls aber die Genauigkeit unter den Erfordernissen<br />
liegt, ist eine Produktion mit diesen Daten fragwürdig. Je besser daher die geometrischen Anforderungen<br />
erfüllt werden, desto einfacher ist die Produktion.<br />
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