Redaktionsfragen - Carto:net
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Formale Bestandteile - Layout<br />
Die Inhaltsdichte (z.B. Anzahl der Karten, Detailreichtum, Maßstabsgröße etc.) bei den einzelnen<br />
Abschnitten sollte ebenfalls von der Wichtigkeit für die Ziele des Produktes abhängen. Entscheidende<br />
Themen sowie Gebiete von besonderem Interesse werden in größerem Maßstab und mit mehr<br />
Informationen behandelt, weniger wichtige Inhalte werden nur überblicksmäßig in kleineren Maßstäben<br />
gezeigt [vgl. Freitag, U. (1989), S. 262f]. Ebenso sollten durch die Wahl von Maßstäben, Ausschnitten etc.<br />
interessante Vergleiche gefördert werden.<br />
Tatsächlich wird heute (vor allem aufgrund der Datenlage und finanziellen Nöten) leider oft ohne<br />
Berücksichtigung dieses methodischen Aufbaus gearbeitet, wodurch Produkte mit einer zufälligen<br />
Zusammenstellung von elementaren Karten entstehen, die beim Nutzer nicht viel zur räumlichen<br />
Erkenntnisbildung beitragen können.<br />
Bei gedruckten Karten wie auch bei elektronischen Betrachtungskarten (die nur zur passiven Betrachtung<br />
am Bildschirm gedacht sind), wird mit dem methodischen Aufbau nur die Systematik der Anordnung und<br />
Sortierung der Inhalte festgelegt. Bei interaktiven Bildschirmprodukten (wo der Nutzer auch aktiv<br />
eingreifen kann) entstehen zusätzlich neue Möglichkeiten und Anforderungen bei der Layoutierung, die<br />
nun genauer betrachtet werden.<br />
• Verknüpfungsmethoden und Aufbau von interaktiven Bildschirmprodukten<br />
Bei interaktiven Produkten werden verschiedene Daten, Darstellungsformen, Themen sowie Abfrage-<br />
und Suchmethoden durch „Pfade“ verknüpft. Damit erhält der Nutzer eine Vielzahl an Möglichkeiten auf<br />
die vorhandenen Informationen zuzugreifen und zwischen den verknüpften Informationen zu wechseln<br />
(= „Navigation“ - Schlüssel zur interaktiven Nutzung elektronischer Karten) [vgl. Asche, H. (1996),<br />
S. 153]. Zu diesem Zweck müssen Erschließungsinstrumente (auf einem Benutzerinterface) zur<br />
Verfügung stehen [mehr dazu in Kapitel 5.2.2.3]. Bei interaktiven Bildschirmprodukten muss die<br />
Redaktion zunächst den Aufbau, dann die Navigations- und Verknüpfungsmethoden festlegen.<br />
Interaktive Produkte werden in der Regel nach einer hierarchischen Struktur aufgebaut [vgl.<br />
Cartwright, W. E. (1995), S. 1123] [siehe Abbildung 12]:<br />
1. Startseite, Empfangs- oder Hauptmenü, Inhaltsverzeichnis - Der erste Bereich bei der Navigation, der<br />
für den allgemeinen Überblick gedacht ist, von dem aus alle Inhaltsbereiche erreicht werden, und in<br />
den jederzeit wieder zurückgekehrt werden kann. Hier sollen alle Navigationsmöglichkeiten (Pfade)<br />
dem Nutzer vorgestellt werden.<br />
2. Systematisch geord<strong>net</strong>e Inhaltsbereiche (Menüs) - Hauptthemen, möglicherweise weiter hierarchisch<br />
untergliedert in Unterthemen<br />
3. Einzelne Inhaltsseiten - z.B. Karten mit Legende, Texten und Bildern zu einem bestimmten Thema,<br />
von einem bestimmten Ausschnitt etc.<br />
4. Informationseinheiten - Kleinste sinnvoll zu präsentierende Einheiten zu denen oder von denen aus<br />
verknüpft wird (Karte, Textstelle, Bild, Signatur etc.) [vgl. Borchert, A. (1996), S. 189]. Eine<br />
Bildschirmseite kann mehrere und aus beliebigen Medien zusammengestellte Informationseinheiten<br />
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