12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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In Spannverfahren und Geotechnik leiten<br />
hochfeste Stahlzugglieder in Form von<br />
Drähten, Litzen und Stäben große Lasten<br />
in das Bauwerk bzw. den Untergrund ein.<br />
Die Wirkungsweise des Hybridankers<br />
nutzt die hohe Druckfestigkeit des UHPC<br />
in Verbindung mit der Zugfestigkeit des<br />
umschnürenden Ringmaterials optimal<br />
aus. Hybridankerplatten bilden einen<br />
eigenen externen und vorgefertigten<br />
Lasteinleitungsbereich aus, der die<br />
Verankerungskomponente (Mutter,<br />
Lochscheibe, Grundkörper) direkt oder<br />
über zwischengeschaltete Unterlegscheiben<br />
zur Lastverteilung aufnimmt.<br />
Das Wirkprinzip ist dabei für alle Varianten<br />
gleich: Über das Verankerungselement<br />
wird die Kraft auf den UHPC übertragen,<br />
der über Druck die Last nach außen<br />
ausbreitet. Die entstehenden Spaltzugkräfte<br />
werden durch elastische Dehnung,<br />
gegebenenfalls Mikrorissbildung im<br />
UHPC und die damit verbundene Ausdehnung<br />
in tangentialer Richtung auf<br />
den umschnürenden Ring (Stahl, Faserverbundwerkstoff)<br />
übertragen. In<br />
vertikaler Richtung erfolgt der Lastabtrag<br />
über UHPC und Zugring in den Untergrund.<br />
Durch den mehraxialen Spannungszustand<br />
aus der Lasteinleitung und dem<br />
umschnürenden Ring kann die Festigkeit<br />
des UHPC noch einmal deutlich im Vergleich<br />
zur einaxialen Druckfestigkeit<br />
erhöht werden. Der umschnürende Ring<br />
und der im Vergleich zu konventionellen<br />
Stahlplatten erhöhte Aufbau bedingen<br />
eine höhere Steifigkeit und ermöglichen<br />
so geringe Auflagerflächen der Hybridankerplatte.<br />
Alternativ lassen sich durch<br />
die große Steifigkeit bei flächengleicher<br />
Auflagerung kleinere Achs- und Randabstände<br />
als bei der Verwendung einer<br />
Stahlplatte erzielen, zum Beispiel für den<br />
Einsatz bei Verstärkungsmaßnahmen im<br />
Brückenbau oder für Daueranker.<br />
Bei einbetonierten Verankerungen kann<br />
der Umschnürungsring auch durch herkömmliche<br />
Spaltzugbewehrung (Wendel,<br />
Bügel) ersetzt werden.<br />
1 2 . S YM P O S I U M B R Ü C K E N B AU<br />
3 4 5 Externer bzw. nachträglich aufgesetzter Hybridanker mit Carbonumschnürung<br />
in geneigter Ausführung für Gewindestäbe und<br />
Ausführung mit geradem Ankerkopf für externes Drahtspannverfahren<br />
© matrics engineering GmbH<br />
2.2 Vorgefertigte, aufgesetzte Platte<br />
2.2.1 Einsatzvarianten und<br />
Leistungsmerkmale<br />
Hybridankerplatten mit integrierter<br />
Ringumschnürung bieten sich besonders<br />
als vorgefertigte, nachträglich aufgesetzte<br />
Ankerzone an bei<br />
– externen Spanngliedern bei<br />
Verstärkungen auf Altbeton,<br />
– Verpressankern mit Auflagerung auf<br />
Beton ohne Zusatzbewehrung.<br />
Hierbei wird aufgrund eines vereinfachten<br />
Bauablaufs oder einer vereinfachten<br />
Konstruktion gänzlich auf Umschnürungsbewehrung<br />
wie Wendel oder Bügel<br />
verzichtet.<br />
Spannverfahren Suspa-Draht EX für externe Vorspannung nach<br />
DIN-Fachbericht 102<br />
Spannstahl Drähte mit d = 7 mm und Festigkeit St 1470/1670<br />
Spanngliedgröße EX-66 (66 Drähte)<br />
Nennbruchkraft Fpk 4.244 kN<br />
Maximale Vorspannkraft P0,max 3.144 kN<br />
Betonfestigkeit beim Anspannen fcm0,cube150 ≥ 40 MPa<br />
Zusatzbewehrung (Wendel, Bügel) keine<br />
Durchmesser der Aussparung bzw. Kernbohrung ≤ 200 mm<br />
Durchmesser der Hybridankerplatte 495 mm<br />
Achsabstand a x /a y<br />
Randabstand r x /r y<br />
540 mm<br />
290 mm<br />
6 Technische Daten: Ankerzone Draht EX 66 auf Altbeton 40 MPa<br />
© matrics engineering GmbH<br />
2.2.2 Externes Spannverfahren mit<br />
Verankerung auf Altbeton<br />
Bei der Verankerung von externen<br />
Spanngliedern werden der Achs- und<br />
Randabstand minimiert und ist eine<br />
relativ massive und steife Ankerplatte<br />
erforderlich.<br />
Für ein in Deutschland gängiges Spannverfahren<br />
ergeben sich auf Basis von<br />
ETAG 013 die nachfolgend angeführten<br />
Randbedingungen. Die Hybridankerlösung<br />
kann für alle in Deutschland<br />
zugelassenen externen Litzenspannverfahren<br />
verwendet werden.<br />
1/2 . 2012 | BRÜCKENBAU<br />
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