12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />
Zum (zwölften) Symposium in Leipzig<br />
Kriterien zur Berücksichtigung<br />
von Michael Wiederspahn<br />
Wann und wo sich jemand fortzubilden<br />
versucht und welche Form der Wissensaneignung<br />
oder eben -reicherung er<br />
letztlich bevorzugt, hängt natürlich<br />
von seinen Präferenzen ab, beruht<br />
unter anderem auf manchen durchaus<br />
persönlich eingefärbten Vorlieben für<br />
ganz bestimmte Örtlichkeiten oder<br />
Medien und unterliegt dementsprechend<br />
auch nur höchst selten einem größeren<br />
Wandel. Da die Interessensgebiete eines<br />
Menschen überdies nicht stündlich<br />
wechseln, sie sich in aller Regel ja eher<br />
sukzessive verschieben oder verbreitern,<br />
anstatt urplötzlich umzuschlagen, lässt<br />
sich sein Informationsbedarf trotz einiger<br />
individueller Abweichungen im Grunde<br />
nicht als sprunghaft oder besonders stark<br />
schwankend charakterisieren, vermag<br />
er ihn infolgedessen oft recht genau<br />
abzuschätzen oder bisweilen wenigstens<br />
ein bisschen einzugrenzen.<br />
Überraschungen bleiben ihm dennoch<br />
kaum erspart: Ohne irgendwann oder<br />
irgendwo eine Visitenkarte gezückt<br />
oder gar die Bitte um Benachrichtigung<br />
geäußert zu haben, beginnen Briefkästen<br />
und Mailbox mitunter überzuquellen,<br />
wächst das Spektrum der Einladungen<br />
offenkundig von Woche zu Woche, hat<br />
er nun fast täglich die Möglichkeit, einen<br />
Event mitzuerleben, einem Verband<br />
beizutreten oder aber eine der vielen<br />
neuen bzw. runderneuerten Publikationen<br />
zu erwerben, die ihm als Probeexemplare<br />
immer häufiger ins Haus<br />
flattern. Die Spreu vom Weizen zu<br />
trennen, fällt hier nicht gerade<br />
einfach.<br />
E D I TO R I A L<br />
Empfiehlt es sich zum Beispiel, an einer<br />
der zahllosen Veranstaltungen teilzunehmen,<br />
die seit zwei, drei Jahren wie<br />
Pilze aus dem Boden schießen und deren<br />
Programme einem stets die Vermittlung<br />
vermeintlich endgültiger Wahr- oder<br />
Weisheiten verheißen? Oder sollte er<br />
nicht besser an die Mitgliedschaft in<br />
einem Verein denken, sie früher oder<br />
später doch ansteuern, um auf quasi<br />
kostenneutralem Weg zusätzlich mit<br />
einem mehr oder minder schmalen,<br />
gleichwohl überwiegend periodisch<br />
erscheinenden Heft und diversen<br />
Vergünstigungen versorgt zu werden?<br />
Und was ist mit der dritten Alternative?<br />
Drängt sich das Abonnement einer<br />
Fach<strong>zeitschrift</strong> nicht unweigerlich auf,<br />
wenn einen das Internet primär mit<br />
Kurz- und Testversionen, Randnotizen<br />
und Gemeinplätzen beliefert, einem der<br />
Sinn hingegen nach aktuellen, fundierten<br />
und zudem umfassenden Abhandlungen<br />
und Angaben steht?<br />
Wie kann er sich also entscheiden?<br />
Muss er dazu sämtliche Zusendungen<br />
sichten und studieren, sich etwa der<br />
sogenannten Vernetzung unterwerfen<br />
und sich in die Reihe jener eingliedern,<br />
die beinahe minütlich ihren weltweiten<br />
Social-Network-Account auf- oder<br />
abrufen?<br />
Nein, in den meisten Fällen genügt<br />
neben den eigenen Erfahrungen und<br />
Überzeugungen als unabdingbarer<br />
Orientierungshilfe bereits ein schneller<br />
Blick auf oder in den Ablaufplan, die<br />
Statuten oder das Inhaltsverzeichnis,<br />
damit erkennbar wird, wer einem Qualität<br />
anbietet: Solche »Produkte« benötigen<br />
keine Generalüberholung, legitimieren<br />
sich durch Tradition wie Dauerhaftigkeit<br />
und werden schließlich nicht als<br />
alleinseligmachende Perspektive<br />
angepriesen – wie das inzwischen<br />
zwölfte »Symposium Brückenbau«<br />
in Leipzig und alle Ausgaben des<br />
BRÜCKENBAU mit Nachdruck<br />
beweisen.<br />
1/2 . 2012 | BRÜCKENBAU<br />
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