12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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<strong>12.</strong> SYMPOSIUM BRÜCKENBAU<br />
6 Anordnung des Mittelbogens<br />
© Inca Ingénieurs Conseils Associés<br />
7 Hindernisfreie Sicht …<br />
© Inca Ingénieurs Conseils Associés<br />
Aus diesen Randbedingungen entwickelte<br />
sich die Idee einer Bogenbrücke<br />
mit der Fahrbahn auf halber Höhe des<br />
Bogens, wobei der Teil über der Fahrbahn<br />
als Mittelbogen realisiert wird. Unterhalb<br />
der Fahrbahnebene spaltet sich der<br />
Bogen in zwei Standbeine auf, die sich<br />
auf den Uferpfeilern abstützen. Diese<br />
Bewegung wird in Richtung Vorlandbrücke<br />
weitergeführt und somit eine<br />
fließende Bewegung des Tragwerkes<br />
erzielt: In seinem Rhythmus gleicht er<br />
der Flugbahn eines flachen Steins, den<br />
man in spitzem Winkel in der Hoffnung<br />
ins Wasser wirft, er möge so oft wie<br />
möglich von der Oberfläche abprallen<br />
und einen weiteren Bogen beschreiben.<br />
Das verleiht dem Tragwerk eine dynamische<br />
und verspielte Gestalt.<br />
Der Mittelbogen auf Höhe der »Verbindungsebene«<br />
bietet dem Benutzer der<br />
Brücke eine hindernisfreie Sicht auf die<br />
Mosel und das Umland. Eine Anordnung<br />
zweier seitlicher Bögen würde eher<br />
das Gegenteil bewirken, nämlich die<br />
Einschränkung des Blickfeldes.<br />
Das neue Bauwerk, eine Gesamtlänge<br />
von 213 m aufweisend, unterteilt sich in<br />
das 113,80 m lange Hauptfeld über der<br />
Mosel und zwei Vorlandabschnitte an<br />
beiden Brückenenden. Der stählerne<br />
Überbau mit einem Gesamtgewicht<br />
von ca. 1.900 t erhält als Fahrbahn eine<br />
68 BRÜCKENBAU | 1/2 . 2012<br />
orthotrope Platte, die im Bogenbereich<br />
als Kragplatte im Zugband eingespannt<br />
wird. Das Herzstück der Brücke ist jedoch<br />
der Knotenpunkt zwischen dem Bogen<br />
und der Aufspreizung der Standbeine,<br />
hier müssen die großen Torsions- und<br />
Zugkräfte des Bogens in die Unterstruktur<br />
aufgenommen und eingeleitet werden.<br />
Der Mittelbogen mit Zugband und die<br />
Standbeine sind dazu als Hohlkasten<br />
konzipiert, dessen Frontfläche leicht<br />
geneigt wird. Die Gliederung der<br />
orthotropen Platte und das primäre<br />
Tragwerk sind von der Promenade aus<br />
klar sichtbar und lassen somit den<br />
Kräftefluss leicht erkennen.<br />
8 Draufsicht<br />
© Inca Ingénieurs Conseils Associés<br />
9 Längsansicht<br />
© Inca Ingénieurs Conseils Associés<br />
Die Vorlandbrücken bestehen aus zwei<br />
Hohlkästen mit integrierter orthotroper<br />
Fahrbahn. Die Stahlbrücke des Flussfeldes<br />
stützt sich auf Uferpfeiler aus Stahlbeton<br />
ab, welche die volle Aufpralllast nach<br />
DIN 1055 aufnehmen können. Die vorhandenen<br />
Widerlager wurden in das<br />
Projekt integriert und den neuen<br />
Gegebenheiten angepasst. Um aber<br />
die Materialität der Aufstützelemente<br />
zu vereinheitlichen, werden sie mit<br />
einer Vorsatzschale aus Stahlbeton<br />
versehen.<br />
10 Querschnitt im Mittelbogenbereich<br />
© Inca Ingénieurs Conseils Associés<br />
11 Querschnitt der Vorlandbrücke<br />
© Inca Ingénieurs Conseils Associés