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12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...

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<strong>12.</strong> SYMPOSIUM BRÜCKENBAU<br />

Ersatzneubau über die Mosel bei Grevenmacher und Wellen<br />

Brücke zwischen Luxemburg und Deutschland<br />

von Gilles Didier, Andrea De Cillia<br />

Die bestehende Spannbetonbrücke,<br />

zwischen 1953 und 1955 erbaut,<br />

verbindet das Zentrum Grevenmachers<br />

mit der Ortschaft Wellen<br />

und ist eine vielgenutzte Verkehrsader.<br />

So ist das Verkehrsaufkommen<br />

in den letzten zehn Jahren um mehr<br />

als 60 % gestiegen und beträgt<br />

heute ca. 15.000 Kfz/d. 2002 wurden<br />

wesentliche Mängel an den Spanngliedern<br />

diagnostiziert, so dass<br />

Überlegungen über zustands-<br />

erhaltende Maßnahmen bzw.<br />

zu ihrer Erneuerung angestellt<br />

werden mussten.<br />

1 Bestehendes Bauwerk<br />

Der bestehende Überbau umfasst fünf<br />

nebeneinanderliegende Spannbetoneinfeldträger,<br />

die mit Ortbeton und<br />

zusätzlicher Quervorspannung miteinander<br />

verbunden wurden. Die Einfeldträger<br />

haben eine Spannweite von 45 m<br />

bzw. 37 m in den Randfeldern. Die Brücke<br />

mit einer Gesamtlänge von ca. 215 m<br />

überquert die Mosel, die B 419 auf<br />

deutscher und die N 10 auf luxemburgischer<br />

Seite. Es handelt sich um<br />

ein funktionales Bauwerk, das unter<br />

zeitlichem und finanziellem Druck<br />

die 1944 zerstörte Brücke ersetzen<br />

musste.<br />

Untersuchungen an den Hüllrohren<br />

ergaben, dass die Injektion der Spannglieder<br />

wie bei vielen Brücken dieser<br />

Zeit sehr mangelhaft war und dass<br />

zahlreiche Spannglieder als Folge<br />

kritischer Chloridgehalte im Injektionsmörtel<br />

Korrosionserscheinungen auf-<br />

66 BRÜCKENBAU | 1/2 . 2012<br />

1 Bau der vorherigen Moselbrücke (1882–1944)<br />

© Archiv Ponts et Chaussées Luxembourg<br />

2 Errichtung der heutigen Spannbetonbrücke<br />

© Archiv Ponts et Chaussées Luxembourg<br />

wiesen. Einzelne Spannglieder wurden<br />

auch im spannungslosen Zustand<br />

angetroffen. Um die Größenordnung<br />

aller vorhandenen Schäden näher zu<br />

bestimmen, wurden weitergehende<br />

Untersuchungen durchgeführt, unter<br />

anderem mit dem Impakt-Echo-Verfahren,<br />

welches bestätigte, dass der<br />

Injektionsgrad je nach Träger um die<br />

50 % liegt.<br />

Erwähnenswerte Unterhaltungsmaßnahmen<br />

waren bis dahin:<br />

– Anfang der 1960er Jahre die Sicherung<br />

der Moselpfeiler gegen Schiffsstoß im<br />

Rahmen der Moselkanalisierung,<br />

– 1975 die Sanierung der Fahrbahn und<br />

der Fahrbahnübergänge,<br />

– Sanierungen und Verstärkungen des<br />

Spannbetonträgers auf deutscher<br />

Seite infolge wiederholter Lastwagenkollisionen,<br />

– 2002 die notdürftige Sanierung des<br />

Brückenbelags in Erwartung weitergehender<br />

Maßnahmen mit dem gleichzeitigen<br />

Ziel der Auflastverringerung:<br />

Abschälen des gesamten Brückenbelags<br />

über dem strukturellen Beton und<br />

Aufbringen eines neuen, in der Höhe<br />

stark beschränkten Fahrbahnaufbaus.<br />

Rechnerisch entspricht die Reduzierung<br />

des Gewichts der Brücke ungefähr<br />

dem eines Spannglieds pro Träger.<br />

Zusätzlich wurde auch eine Lastbeschränkung<br />

auf 24 t umgesetzt.

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