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12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...

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Besonderheiten der Ausführung<br />

Neue Beska-Brücke in Serbien<br />

von Franz Bergmair<br />

Als Ergänzung für die alte Beska-<br />

Brücke geplant, die 1976 fertiggestellt<br />

worden war und mit einer<br />

Spannweite von 210 m ehedem den<br />

Weltrekord für Spannbetonbrücken<br />

hielt, ist die neue Brücke nicht nur<br />

eine genaue Kopie des Vorgängerbaus,<br />

sondern seit ihrer Errichtung<br />

auch die höchste und zugleich<br />

die längste Donaubrücke. Dieser<br />

Beitrag thematisiert die unter<br />

anderem daraus resultierenden<br />

Besonderheiten bei ihrer Ausführung.<br />

1 Einleitung<br />

Zwischen der serbischen Hauptstadt<br />

Belgrad und Novi Sad, der Hauptstadt<br />

der Autonomen Provinz Vojvodina, führt<br />

die Autobahn E 75 über die Donau. In<br />

unmittelbarer Nähe befindet sich die<br />

Kleinstadt Beska und damit die neue,<br />

2.205 m lange Beska-Brücke, die das<br />

Verbindungselement in Süd-Nord-Richtung<br />

auf der nun zwischen Budapest<br />

und Belgrad durchgehend befahrbaren<br />

Transitroute bildet.<br />

In ihrer Gestalt ist sie die genaue Kopie<br />

der alten Brücke, die 1976 fertiggestellt<br />

worden war: Mit einer Hauptspannweite<br />

von 210 m stellten damals die jugoslawischen<br />

Ingenieure den Weltrekord für<br />

Spannbetonbrücken auf. Der Beska-<br />

Brücke kommt auch deswegen besondere<br />

Bedeutung zu, weil sie am Kreuzungspunkt<br />

zweier europäischer Korridore<br />

liegt, dem Nord-Süd-Korridor 10 (E 75)<br />

und dem Korridor 7, der Schifffahrtsstraße<br />

Donau.<br />

1 Lückenschluss bei der Hauptbrücke<br />

© Alpine Bau AG<br />

1 2 . S YM P O S I U M B R Ü C K E N B AU<br />

Aufgrund ihrer Wichtigkeit erhielt die<br />

Republik Serbien für diesen Neubau<br />

einen EBRD- und für die dringend erforderliche<br />

Instandsetzung der Altbrücke<br />

einen EIB-Kredit. Es erfolgte eine internationale<br />

Ausschreibung beider Baumaßnahmen,<br />

aus der die Arbeitsgemeinschaft<br />

DSD-Alpine als Bestbieter hervorging.<br />

Für das Sanierungslos wurde ein Vertrag<br />

auf Basis des FIDIC-Red-Book mit vorgegebenem<br />

Leistungsverzeichnis und für<br />

den Neubau ein FIDIC-Yellow-Book-<br />

Vertrag (funktionale Ausschreibung<br />

für Planung und Bauausführung)<br />

vorgesehen.<br />

Der Bau der derzeit längsten und<br />

höchsten Donaubrücke stellte aber in<br />

mehrfacher Hinsicht eine außergewöhnliche<br />

Aufgabe dar:<br />

– Infolge der unmittelbaren Nähe der<br />

neuen zur alten Brücke war auf<br />

Letztere Rücksicht zu nehmen. Ihre<br />

Caisson-Gründung wurde als besonders<br />

setzungsempfindlich eingestuft,<br />

und wie sich erst später herausstellen<br />

sollte, entsprach ihre Ausführungsqualität<br />

nicht heutigem Standard.<br />

Die Art der Gründung der neuen<br />

Beska-Brücke musste daraufhin<br />

entsprechend adaptiert werden.<br />

– Vor der Detailplanung sollte der<br />

Auftraggeber vertragskonform die<br />

erforderlichen hydraulischen Modelluntersuchungen<br />

und die ergänzenden<br />

Baugrunduntersuchungen durchführen,<br />

um dem Auftragnehmer die<br />

entsprechenden Detailplanungen zu<br />

ermöglichen. Daraus ergaben sich<br />

jedoch gravierende neue Erkenntnisse<br />

gegenüber den eher wenig aussagekräftigen<br />

Voruntersuchungen mit der<br />

Folge zusätzlicher Bauaktivitäten.<br />

– Der Neubau war als Zwilling der bestehenden<br />

Brücke auf Einzelpfeilern zu<br />

errichten. Die bei einer Spannweite von<br />

210 m derzeit übliche Ausführung von<br />

Doppelpfeilern kam daher für das<br />

Hauptfeld nicht in Frage.<br />

– Während der Bauzeit kam es zu maßgeblichen<br />

Behinderungen durch<br />

unvorhersehbare Hochwasserereignisse<br />

(zwei 10-jährige und ein<br />

100-jähriges).<br />

– Die Bauzeit war trotz aller Ereignisse<br />

und Zusatzmaßnahmen auf ein<br />

Minimum zu beschränken. Die<br />

Fertigstellung des Projektes erfolgte<br />

daher nach dreieinhalb Jahren.<br />

1/2 . 2012 | BRÜCKENBAU<br />

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