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12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...

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9 Prinzip der Rutschhangstabilisierung<br />

© Alpine Bau AG<br />

Aus diesen zusätzlichen Untersuchungen<br />

wurden neue Erkenntnisse gewonnen:<br />

– Schlechtere Mantelreibungskennwerte<br />

im Bereich der nördlichen<br />

Vorlandbrücke.<br />

– Im Bereich der südlichen Vorlandbrücke<br />

wurden Restscherwinkel von<br />

nur 8–10° gefunden.<br />

– Im Bereich der Hauptpfeiler im Fluss<br />

bestand eine große Auskolkungsgefahr<br />

in Verbindung mit geringeren<br />

Mantelreibungskennwerten des<br />

Baugrundes.<br />

– Der Bauzustand der Altbrücke wurde<br />

für schlechter befunden als ursprünglich<br />

eingeschätzt.<br />

3 Brückengründungen<br />

Die Pfeiler der nördlichen Vorlandbrücke<br />

wurden generell auf sechs bzw. acht<br />

Bohrpfählen mit d = 1,20 m und darüberliegender<br />

Pfahlkopfplatte gegründet, die<br />

Pfeiler mussten zudem wegen der schlechteren<br />

Mantelreibungswerte im Mittel von<br />

17 m auf ca. 28 m verlängert werden.<br />

Bei der südlichen Vorlandbrücke waren<br />

aufgrund der Voruntersuchungsergebnisse<br />

umfangreiche Maßnahmen zur<br />

Stabilisierung des Rutschhanges zu<br />

tätigen: Als Erstes wurde der Hangfuß<br />

mit einer geogitterbewehrten Erdschüttung<br />

gesichert. Darüber hinaus<br />

erfolgten einerseits die Verlängerung der<br />

Pfahlgründungen für die neuen Pfeiler<br />

sowie andererseits die Anordnung<br />

von zwei zusätzlichen Pfahlrastern,<br />

65 Bohrpfähle und zwei getrennte<br />

Pfahlkopfplatten umfassend.<br />

Besonderes Augenmerk war jedoch auf<br />

die Gründung der beiden Hauptpfeiler<br />

der Flussbrücke zu legen, da sie durch<br />

Auskolkung gefährdet sind, eine der<br />

häufigsten Versagensursachen von<br />

Flussbrücken. Im Fall der Beska-Brücke<br />

war zudem wegen der Nähe und des<br />

schlechten Bauzustandes der Altbrücke<br />

ein Gründungsverfahren zu wählen, das<br />

die sogenannten Mitnahmesetzungen<br />

von vorneherein auf ein absolutes<br />

Minimum beschränkt. Wegen dieser<br />

beiden Faktoren wurde die ursprünglich<br />

vorgesehene Rastergründung zugunsten<br />

einer Topfgründung aufgegeben.<br />

10 Vergleich der Gründungssysteme<br />

© Alpine Bau AG<br />

1 2 . S YM P O S I U M B R Ü C K E N B AU<br />

Eine solche Topfgründung besteht aus<br />

geschlossenen Außenflächen durch<br />

tangierend angeordnete Pfähle, die<br />

exakt vertikal gebohrt werden müssen<br />

und hier nur eine Abweichung von 0,40 %<br />

von der theoretischen Vertikalen aufweisen<br />

durften: Auf die Weise wird die<br />

Tragfähigkeit des eingeschlossenen<br />

Bodenkörpers mit aktiviert und im<br />

Erdbebenfall ein Verflüssigen und<br />

Austreten des Bodens zwischen den<br />

Pfählen verhindert, auftretende Kolke<br />

können die Gründung zudem nicht<br />

unterspülen.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

bedeutete die Herstellung der temporären<br />

Flussinseln, von welchen aus<br />

die tangierenden Gründungspfähle<br />

ausgeführt wurden. Zur Erreichung der<br />

geforderten Genauigkeit mussten in der<br />

bis zu 16 m tiefen Donau Spundwandinseln<br />

gebaut und für das Einbringen der<br />

Spundwände Vorkehrungen getroffen<br />

werden, um ein exaktes Rammen trotz<br />

möglicher Hochwasser und Eisstöße im<br />

Winter zu gewährleisten. Dazu wurde<br />

ein mehrmals verwendbarer Führungsrahmen<br />

entwickelt, der die Stabilität<br />

des Spundwandkastens in jeder Phase<br />

garantierte und das Risiko eines<br />

Schadens oder seines Verlustes, wie<br />

vor einigen Jahren auf einer anderen<br />

Donau-Brückenbaustelle passiert,<br />

minimierte.<br />

1/2 . 2012 | BRÜCKENBAU<br />

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